[Travel] Europe | Lissabon – Eine Stadt, die mit Charme und Orangenbäumen verzaubert

Hallihallo ihr Lieben!

Ja ja, man glaubt es kaum, mittlerweile studiere ich schon ein halbes Jahr, stecke aber auch mehr Herzblut denn je in meine Aufgaben als Studierende, versuche immer am Ball zu bleiben, jede Prüfung sofort zu machen und erziele Gott sei Dank auch meine angestrebten Erfolge. Den Preis, den ich dafür zahle? Meine Freizeit. Vor allem das Lesen fehlt mir ungemein in letzter Zeit, das beruhigende Gefühl der klopfende Tastatur, deswegen möchte ich mir jetzt einmal bewusst Zeit nehmen, euch mit einem neuen Beitrag zu versorgen. Und hoffentlich klappt meine Work-Life-Balance im nächsten Semester dann ein wenig besser als in diesem. 

Wenn ich auch schon studiert, würde mich eure Meinung sehr interessieren. Wie löst ihr das Problem der Zeiteinteilung? Ich kann mich einfach oft von meinem Lernstoff nicht wegreißen und wenn ich es tue, dann lieber um Zeit mit meiner Familie oder mit Freunden zu verbringen. Bin auf eure Meinungen gespannt!

Aber jetzt zum eigentlichen Thema. Eine Woche von meinen kostbaren Semesterferien habe ich genutzt, einen kleinen großen Teil von der Welt zu sehen, ins Warme zu entfliehen, dem Meer wieder einmal Hallo zu sagen. Hach, ich liebe es einfach zu reisen. Diesmal sollte es nach Lissabon gehen. Im Vorhinein habe ich schon viele Tolle Sachen über diese Stadt gelesen, wie inspirierend sie sein soll, einzigartig. Und das wollte ich mit eigenen Augen sehen. Und so viel könnt ihr mir glauben: Weiterlesen lohnt sich. Denn ich habe ein paar wirkliche Geheimtipps auf Lager, die ich gerne mit euch teilen will. 

Tag 1: Ankuft und Abendessen am Tejo

Da unser Flug von Wien nach Lissabon erst am frühen Nachmittag ging, war am ersten Tag leider auch gar nicht mehr so viel Zeit, die einzigartige Atmosphäre der Stadt einzusaugen. 

Aber ein paar praktische Tipps vorweg:

  • In die Stadt kommt ihr am besten mit der Metro. Kostet nur 1,50 Euro und dauert gerade einmal 20 Minuten. Auf ein Taxi kann man da glaube ich getrost verzichten. Alterniv fährt auch noch ein Bus, mit dem haben wir aber in Großstädten keine guten Erfahrungen gemacht, da der Verekehr zur Rush Hour sehr zäh sein kann und dann auch kürzere Distanzen beträchtlich länger dauern. 
  • Für die Fortbewegung kann ich euch die Zapping Karte nur empfehlen. Sie ist wiederverwendbar und kann immer wieder aufgeladen werden. Alternativ gibt es ein Tagesticket um 6,40 Euro, damit dürft ihr dann aber nur Metro und Busse benutzen und keine Trams. Und dann gibt es natürlich noch die Lisboa Karte, mit der ihr den gesamten öffentlichen Verkehr nützen könnt, das uneingeschränkt und auch noch einige kostenfreie Sehenswürdigkeiten mit an Board habt. Vor allem, wenn ihr aber Kinder mit dabei sind, zahlt sich die Karte nicht aus, da sie schon recht teuer ist und viele Sehenswürdigkeiten für Kinder unter 18 oder Familien vergünstigt sind. 

Jetzt aber mal los. Nachdem wir unsere Koffer den schier endlos erscheinenden Hügel entlang gezogen haben, sind wir endlich in unserem Apartment gelandet, haben schnell ausgepackt und sind gleich losgestartet, um die letzten Sonnenstrahlen des Tages einzufangen. Bei unserer Ankunft hatte es angenehme 21 Grad, die verglichen mit dem wolkigen Regenwetter in Österreich ein Traum waren. Wir sind vom Martim Moniz aus gestartet, ein recht zentraler Platz in der Stadt und haben uns zu Fuß Richtung Tejo aufgemacht. Es war ein wunderschöner Spaziergang, vorbei an Kork geschäften, kleinen Märkten, dem ersten Pastei de Nata – die Dinger sind übrigens der Wahnsinn!!! – und der Tram 28. Außerdem haben wir gleich den Praca Comerco auf uns wirken lassen und sind dann die Fluss Promenade bis zum Fähren Terminal entlang gelaufen. Die Schiffe gehören in Lissabon übrigens zum öffentlichen Verkehrsnetz und können mit der Zapping Karte ganz normal benutzt werden. 

Also rauf aufs Boot, ab nach Almada. Denn unser Ziel war, unseren ersten Abend an einem ganz speziellen Ort zu verbringen. Dem Restaurante Ponto Final. Ganz am Tejo gelegen bietet es einen spektakulären Ausblick über die glitzerende rote Brücke, ein wenig erinnernd an jene in San Francisco. Das Restaurant kann ich euch übrigens empfehlen. Wann habt ihr bitte schon die Möglichkeit, euren Abend mit Blick auf eine der schönsten Brücken weltweit ausklingen zu lassen? Was ihr wissen müsst, ist, dass es jedenfalls nicht ganz günstig ist, was das Essen in Lissabon zumindest für Touris allgemein nicht ist. Dafür ist es aber wirklich großartig, auch einige vegetarische Gerichte, wie gebackene Bohnen oder ein Tomatenreis mit Oliven findet sich auf der Karte. Dann haben wir noch brav Fotos gemacht, wie es sich für Touris gehört und haben langsam den Heimweg angetreten. Das Fahren mit der Fähre ist übrigens ein Kinderspiel, einfach sich von GoogleMaps zum Startpunkt lotsen lassen und mit der Zapping Karte kann man die Fahrt auch prima bezahlen (kostet so viel wie einmal Metro fahren). 

Tag 2: Fahrt mit der Tram 28, Burgbesichtigung, Miradouro de Graca und Time out Market

Nachdem wir den etwas bewölkten Morgen bei einem Frühstück im Apartment begonnen haben, haben wir uns gleich entschlossen, unser Abenteuer mit der wohl frequentiertesten Fahrt in ganz Lissabon zu beginnen: Der Tram 28. Berühmt ist diese geworden, weil sie sich durch die Altstadt schlängelt, vorbei an engen Straßen (und ich meine wirklich eng!) und an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten anhält. Quasi ein Hop on/Hop off Bus. Wäre da nicht nur dieser kleine aber feine Haken, dass die Bahn immer sehr vollgestopft ist. Also der Tipp vom Möchtegernprofi: Steigt bei der Anfangsstation, also dem Martim Moniz, ein, um einen der wenigen Sitzplätze zu ergattern. Außerdem haben wir eine Tram fahren lassen und sind dann ganz am Anfang der Schlange gestanden, weswegen wir sitzen konnten. So konnte ich fotografieren, während die hölzerne Tram durch ganz Lissabon getschunkelt ist. Sie hat ein wenig gestöhnt und geschnauft, aber durch die engen, steilen Straßen hat sie uns trotzdem gebracht. Mit ihr sind wir bis zur Burg gefahren, die kann man übrigens nicht verfehlen, weil der Schaffner „Castle“ schreit, wodurch dann 3/4 der Tram aussteigen und er seine Fahrt seelenruhig fortführen kann. 

Der Weg zur Burg war ein traumhafter. Wir sind an grünen Straßen, die durch Graffiti geschmückt waren, vorbei, Straßenmusikern, die uns mit ihren Stimmen eingelullt haben, einen Ginjinha haben wir auch noch aufgeklaubt und als wir dann an immer mehr Touristenshops vorbeigekommen sind, war klar: Die Burg kann nicht mehr weit weg sein. Über die Besichtigung dieser hört man ja im Internet sehr zwiespaltiges: Viele der Einträge, die ich gelesen haben, sprechen davon, dass sich ein Besuch nicht lohne. Klar, der Eintritt ist echt nicht billig, aber euch erwartet eine traumhafte Aussicht und noch besser (oder gleich gut, je nachdem): Pfaue. Diese laufen auf dem ganzen Gelände frei rum, sitzen in Bäumen und stehlen den Besuchern ihr gerade erstandenes Essen. Es war einfach nur zu amüsierend und als die bunten Vögel dann nach der Reihe begonnen haben, Räder zu schlagen, habe ich mein Zoom-Objektiv ausgepackt und unvergessliche Erinnerungsfotos geschossen. 

Natürlich gibt es aber auch noch die Festungswände zu besuchen, auch Wachtürme, die man besteigen darf. Von dort oben hat man einen recht groben Überblick über die Stadt, allerdings ist es meiner Meinung nach nicht der schönste, den man über Lissabon genießen kann. 

Nach der Burgbesichtigung war es schon recht spät, deswegen haben wir uns entschieden, etwas zu Mittag zu essen: Als wir nämlich den Weg mit der Tram entlang gefahren sind, habe ich ein nettes Lokal in einem Keller gesehen, schnell mein Handy ausgepackt und es angepinnt und genau zu dieser Adresse sind wir dann auch gegangen. Das ist es doch, was ich so am Reisen liebe, diese kleinen Orte, die man findet, die einfach bezaubernd sind, perfekt, weltklasse. Diese Planänderungen, das Spontane, das man sonst im Alltag viel zu selten bekommt. Aber auf Reisen kann man tun, was immer man will, und wenn man vor zwei Stunden ein nettes Kaffee im Vorüberfahren gesehen hat, das man nun näher erkunden möchte, na dann auf, warum nicht?

Also sind wir zum „Copenhagen Coffee Lab“ gegangen, haben die coole Location und Wanddeko bewundert und nebenbei einen super Snack gehabt. Da Dienstag war und der große Flohmarkt von Lissabon an diesem Tag offen haben sollte, sollte dies auch unsere nächste Station werden: Gut nur, dass wie durch Zufall der Pantheon, hinter dem sich das Event abspielen sollte, nur knapp 800 Meter entfernt war und wir diese locker zu Fuß zurückgelegt haben. 

Lissabon ist eine Stadt, in der ich euch das Laufen nur sehr ans Herz legen kann. Alle großen Sehenswürdigkeiten befinden sich recht nah aneinander, außerdem ist es eine Stadt, die durch die kleinen verwinkelten Gässchen, den gefließten Häusern und den süßen Details wie Orangenbäume und Graffitis punkten kann, nicht unbedingt durch ihr öffentliches Verkehrsnetz. Es ist eine Stadt, die ihr einatmen müsst, fühlen müsst. Schaltet ab. Legt den österreichischen/deutschen Lebensrhythmus ab und beginnt langsamer zu leben, gemächlicher. Lissabon ist keine Stadt wie Paris oder London, keine Stadt, in der ihr Eiffelturm hier, Metro rein, Triumphbogen da sagen könnt. Lissabon ist anders. Es ist eine Stadt, die gelebt werden will. Erst wenn ihr das tut, werdet ihr ihren Charme nachvollziehen können, aber genau dann wird es auch über euch kommen: Denn Lissabon gehört auf jeden Fall zu einer der schönsten Städte, die ich jemals gesehen habe (obwohl ich das über die meisten Städte behaupte, vielleicht bin ich also doch nicht wirklich ernstzunehmen (; )

So, nachdem ich das ausgesprochen habe, möchte ich euch wieder nach Lissabon entführen: Zuerst haben wir dem Pantheon einen Besuch abgestattet. Und ganz ehrlich: Ich war begeistert von der Kirche. Der Innenraum war mit vielen Details ausgestattet und vor allem die Kuppel hatte es in sich. Und das beste: Mitte Februar waren wir ganz alleine da oben, obwohl die Aussicht traumhaft war! Absoluter Geheimtipp! Und wisst ihr, was das großartigste ist: Hinter dem Pantheon befindet sich ein Flohmarkt, der meines Wissens nach Dienstags und Samstags stattfindet. Dort ein bisschen in einen Kaufrausch zu verfallen, wäre ganz einfach, das schwöre ich euch, aber tatsächlich haben wir uns ganz gut gehalten.

Danach ging es weiter zum Miradouro de Graca, vorbei an süßen Zitronenbäumen mitten in der Stadt, Graffitis und gefließten Häusern. Oben angekommen wurden wir mit einer traumhaften Ausssicht zum Sonnenuntergang sowie einem netten Cafe belohnt. Ein toller Tipp, der sich mir an eben diesem Platz offenbart hat: Frisch gepresseter Orangensaft ist in Lissabon super günstig! Ach, und ein paar Pasteis de Nata haben wir uns natürlich auch bestellt (: Diese Puddingtörtchen vergöttere ich wirklich!

Und zum Abendessen haben wir uns auch nicht irgendeinen Ort ausgesucht. Der Time Out Market ist berühmt geworden, weil dort viele Sterneköche ihr Essen verkaufen. Es ist mehr oder weniger einfach eine große Halle mit Restaurant an Restaurant und geteilten Sitzplätzen. Das Essen war jedenfalls großartig. Ich bin Vegetarierin aber auch ich hatte keine groben Probleme, unter den portugisieschen Spezialitäten zu wählen. Wenn ihr also einmal nach Lissabon kommt, ist der Time Out Market ein absolutes Muss!

Tag 3: Raus aus der Stadt!

Ich liebe nichts mehr, als wenn man einen Tag eines Städteurlaubs dazu nutzt, auch die umgebende Landschaft zu sehen. Schon sehr früh in meinen Lissabon-Recherchen bin ich auf Sintra gestoßen. Dort sollte ein farbenfrohes, buntes Schloss stehen. Die ersten YouTube Videos, die ich dazu gesehen habe, haben mich dann um den Verstand gebracht und eines war klar: Würden wir nach Lissabon fliegen, würde ich auch diesen Märchenpalast sehen. Und so kam es, dass wir eines frühen Morgens, es war 7:30 Uhr auf dem Martim Moniz standen und auf unseren Fahrer warteten. Wir haben uns dazu entschieden, eine GetYourGuide Tour zu machen, die uns nicht nur nach Sintra bringen, sondern uns auch andere faszinierende Plätze nicht vorenthalten würde.

Unseren Jeep haben wir uns mit unserem tollen Tour Guide Bruno und zwei redseligen Amerikanern geteilt. Besser hätten wir es also gar nicht treffen können, vor allem, weil ich den Austausch mit anderen Reisenden immer sehr liebe, genieße.

Unser erster Stop war dann Sintra Stadt. Ja, zu meiner eigenen Verwunderung bestand Sintra nicht nur aus dem malerischen Schlösschen sondern hat auch eine tolle Esskultur und enge Gässchen zu bieten. Zwei Pastei de Natas, einen frisch gepressten Orangensagt und einige andere Köstlichkeiten später ging es dann aber endlich zum lang erträumten Märchenschloss.

Schon das erste Mal, als ich es in seiner Farbenpracht in der Ferne aufblitzen sah, wusste ich, oh ja, das würde mich keineswegs enttäuschen. Wir sind einen schönen Wald mit jeder Menge exotischer Baumkultur hinaufspaziert, um zu dem Palast zu kommen. Und vor Ort hat dann vor allem die Fassade beeindruckt. So viele Details, Musterungen und Farben! Hinzu kam dann noch der fabelhafte Ausblick und prompt war ich auch schon verliebt. Wie könnte man von so einem Ort auch nicht hin und weg sein?

Nach dem Besuch des Schlosses haben wir uns auf dem Weg zum westlichsten Punkt Europas aufgemacht, das als „Das Ende der Welt“ in die Geschichte eingegangen ist. Und ganz ehrlich? Wüsste ich nicht, dass die Erde eine Kugel ist, ich hätte jedem geglaubt, der behauptete, dass dies das Ende ist. Warum auch nicht? Es ging zig Meter in die Tiefe. Die Brandung sah tödlich aus. Die Wellen waren riesig. Und am Horizont? Nur das Meer, blau wie eh und je, nichts weiter. Auch hier durften wir verweilen, die einzigartige Atmosphäre einsaugen. Spüren. Spüren, wie es sich am vermeintlichen Ende der Welt anfühlt und sich gleichzeitig die immer stärker werdende Sonne einen Weg zu meinem Herzen bahnt.

Ein anderes Highlight, das nicht unerwähnt bleiben soll, war das Wetter. 20 Grad Anfang Februar? Ich möchte es nur einmal erwähnt haben, Portugal ist das ultimative Traumreiseziel im Winter!

Danach ging es jedenfalls zu einem portugisieschen Restaurant landeinwärts und danach stand ein weiteres Highlight an: Der Boca do Inferno. Auch dieser Ort mit seinen hoch spritzenden Wellen war traumhaft. Die Möwen kreisten um unsere Köpfe und erzählten uns, wir sind im Paradies gelandet. Ich jedenfalls glaubte ihnen. Unser letzter Stop war dann noch Cascais, eine Küstenstadt, die scheinbar die Oberschicht Portugals anlocken soll. Hier stand erst einmal Eisessen auf dem Programm und außerdem konnten wir uns auch endlich einen Weg zum Wasser bahnen, um die Füßchen ein bisschen hineinzuhalten.

Für mich hat sich der Ausflug auf jeden Fall gelohnt. Wir haben zwar auch darüber nachgedacht, mit dem Zug nach Sintra zu fahren. Das wäre auf jeden Fall kostengünstiger gewesen, doch so hatten wir wirklich die Möglichkeit, als erste in Sintra zu sein, das Prachtschloss fast ohne Touristen zu erkunden und zusätlich auch noch andere Orte in Portugal sehen zu können.

Tag 4: Belem erkunden

Wenn man sich ein bisschen mit Lissabons Highlights beschäftigt, merkt man schnell, dass sich ihre Sehenswürdigkeiten hauptsächlich auf zwei Flächen konzentriert. Zum einen ist hier die innere Stadt (Alfama und angrenzende Bezirke), zum anderen gibt es aber auch Belem, das ein wenig außerhalb liegt. Man kommt aber recht einfach mit der Straßenbahn hin und es empfiehlt sich, Belem und die LX-Factory zu verbinden. Zuerst sind wir also mit der Straßenbahn bis Belem gefahren. Die Highlights dort sind das Jeronimos Kloster, der Belem Turm und die weltberühmten Pasteis de Natas! Das Jeronimos Kloster ist wohl der Ort, den man unbedingt gesehen haben muss, wenn man in Lissabon ist. Die feinen Strukturen an den gleb-goldenen Wänden, die riesigen Bögen und dann natürlich noch die Kirche, in der Vasco da Gama begraben liegt. Da es aber ein sehr frequentierter Ort ist, würde ich euch auf jeden Fall empfehlen, früh morgens zu kommen!

Als nächstes haben wir uns dann zu einer Stärkung zu dem naheliegenden Kaffe „Pasteis de Belem“ aufgemacht. „Pasteis de Nata“ heißt ja nur so viel wie Sahnetörtchen (obwohl sie ironischerweise mit Milch gemacht werden), aber die Pasteis de Belem, das sind die echten. Die Originalen. Nur ganz wenige Menschen kennen das wahre Rezept und diese dürfen weder gemeinsam im Auto sitzen, … damit es geschützt ist und mündlich weitergegeben werden kann.

Und ganz ehrlich? Ich habe nicht erwartet, einen Unterschied zu schmecken, aber genau das Gegenteil war der Fall! Die Törtchen waren so knusprig und luftig, die Creme war gerade richtig süß und mit dem angebotenen Zimt drüber … ich glaube, ich habe niemals etwas Besseres geschmeckt. Sie waren sogar so gut, dass wir uns noch eine zweite Partie Pasteis bestellt haben und auch die Preise waren angemessen, etwa gleich wie im Rest der Stadt mit 1 Euro pro Törtchen.

Danach ging es zum Belem Turm. Auch hier hat uns eine fröhliche Atmosphäre begrüßt, ein Geigenspieler hat für Stimmung gesort, die Wellen haben gegen den Turm gespritzt. Wir sind sogar hinaufgegangen und haben noch mals eine wunderschöne Aussicht über die Stadt genossen. Danach ging es mit der Tram zur LX Factory. Die ist mir besonders wegen ihrer Bibliothek ins Auge gestochen und ich ertappe mich seither immer wieder, über sie nachzudenken. Ganz ehrlich? Das ist ein Ort, wo Geschichten geschrieben werden. Schon beim Eintreten hat einen eine fast ehrfürchtige Atmosphäre eingelullt. So viele Bücher. Und dann noch die ganzen Dekorationen, Erfindungen wie sich zu einem späteren Zeitpunkt herausstellen sollte. Wir sind also die Treppe hinaufgestiegen und dann noch eine und plötzlich wurden wir von einem kleinen, durchgedrehtem Mann begrüßt und uns all seine Erfindungen zeigen wollte. Später habe ich dann festgestellt, dass sehr viele Meisterwerke, die so auf dem ganzen Gelände bestehend aus vielen Restaurants und Läden von ihm designt worden sind. Ganz ehrlich? Das wäre so ein Ort, das wäre ein Schauplatz für ein Buch.

Danach sind wir noch ein bisschen in der Stadt herumgelaufen. Wir haben einfach den Abend ausklingen lassen. Die Atmosphäre genossen. Die Orangenbäume. Die gekachelten Häuser. Die Wärme. Gegessen haben wir draußen auf einen der vielen Stiegenrestaurants im Bairro Alto, noch einmal Tomatenreis, noch einmal gebackene Bohnen, noch einmal Pastei den Nata.

Tag 5: Oceanarium und Abreise

Einer Stadt, die man ins Herz geschlossen hat, good bye zu sagen ist nie einfach, aber hey, ich weiß, ich werde wohl irgendwann noch einmal dorthin zurückkehren. Logistisch haben wir für uns geplant, gleich in der Früh unsere Koffer in einen Spind am Flughafen zu packen und dann drei Stationen mit der Tram wieder zurück in einen neueren Teil von Lissabon zu fahren, der irgendwie … unbelebter war als der Rest, den wir bis dahin kennenlernen durften. Torztdem, wir hatten ein Ziel vor Augen, nämlich das Oceanarium, welches mit riesigen Aquarien wirbt. Eintritt verlangt es jedenfalls über die Maßen, das war unser erster, etwas unschöner Eindruck. Das obere Stockwerk besteht dann aus einem Filmraum und einem einzigen, großen Aquarium. Im unteren Stock gibt es mehrere Räume und ein Aquarium, das der Hingucker ist, in dem Mondfische schwimmen und auch sonst sehr vielen von dem, was die Unterwasserwelt zu bieten hat. Wir haben Pinguine gesehen. Fischotter. Aber umgehauen, vor allem für den Preis, hat es mich um ehrlich zu sein nicht. Na ja, ob man das als einen Must-do-Punkt in Lissabon erklärt, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.

Dann hieß es endgültig Abschied nehmen. Lissabon hat sich schon kurz nach der Ankunft in eine Stadt entwickelt, in die ich gerne wieder zurückkehre. Dieser Charm, dieses Gefühl, dieses leicht chaotische aber auch sympathische Gefühl, das ich mit dieser Stadt verbinde, lässt mich einfach nicht mehr los. Aber ich bleibe zurück mit wunderschönen Erinnerungen, mit Abenteuern, die ich noch ewig erzählen kann, mit Wünschen, bald wieder auf Reisen zu gehen, auch, wenn uns die Corona-Krise allesamt gerade davon abhält. Mal sehen, was das Leben so in Zukunft für uns bereit hält.

[MedAT] Über Ungewissheit, Motivationstiefs und wieso es draußen heller ist

Hallo ihr Lieben,

ich habe mich ewig dagegen gewehrt diesen Beitrag zu schreiben, da einfach schon genug Gerüchte kursieren rund um die MedAT-Vielleicht-Verschiebung. Ich war in letzter Zeit viel auf Instagram unterwegs und habe immer wieder Beiträge zu dem Thema gelesen und dachte mir „einen weiteren dazu braucht echt niemand mehr“ – und trotzdem sind wir jetzt hier.

Wenn plötzlich alles anders ist…

Okay, diese kleine Überschrift klingt vielleicht etwas melodramatisch, ich gebe es zu, aber ich kann nichts dafür, wenn das nunmal meine Gefühle sind, was dieses ganze Thema angeht. Wer mich schon etwas kennt weiß, dass ich eine Pläneschmiederin bin – am liebsten habe ich meinen Tag halbwegs strukturiert, ich liebes es, meine erledigten Aufgaben abzuhacken und bevor kein Lernplan geschrieben ist, wird auch noch kein Buch aufgeschlagen. Deshalb kannst du dir auch vorstellen, dass dieses ganze Nummer mit dem Verschieben „ja nein“, wenn ja wann etwas sehr aus dem Konzept bringt.

Um genau das zu vermeiden habe ich zu Beginn alle News, die nicht direkt von der MedUni kamen einfach ignoriert oder mit „ist ja nichts Offizielles“ abgestempelt. Und das hat auch relativ lange recht gut funktioniert, bis es eben einfach nicht mehr funktioniert hat. Glaubt mir, wenn ich sage, dass ich schon entspanntere Tage hatte als in der Zeit, als ich nicht wusste, wie ich jetzt weiter machen sollte.

Pläne wurden geschrieben und wieder verworfen, Bücher wurden aussortiert und die ein oder andere Träne ist auch geflossen (wem mache ich hier etwas vor, es waren eher ganze Bäche), aber keine Sorge, nach ungefähr einer Woche habe nun auch ich es endlich geschafft, mein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Wenn du wissen willst, wie mein Gedanken dazu aussehen, lies einfach weiter:

Wie ich es geschafft habe, wieder Ordnung in mein Leben zu bringen…

Der erste Schritt war wohl, dass ich endlich akzeptiert habe, dass der MedAT nicht im Juli stattfinden wird – Also falls du dich immer noch am Ufer der Erkenntnis herumtreibst, begrüße ich dich gerne hier im kalten Wasser: Der alte Termin steht ganz einfach nicht mehr (Ich beziehe mich übrigens hier auf dieses Interview: Faßmann im Interview ). Nachdem ich das endlich eingesehen hatte, war vieles schon leichter, denn im Ungewissen zu leben hat mir im Nachhinein gesehen schon sehr viel Kraft geraubt.

Okay, also stehen wir nun am Ausgangspunkt: MedAT-Verschiebung ja. Kurzer Einschub: Ich empfehle jedem, sich zuerst einen Termin zu überlegen, auf den er hinarbeitet – ich habe mich für den 1. August entschieden (solange noch nichts Anderes bekannt gegeben wird). Nachdem dieser stand, war für mich wieder klar, wie mein nächste Schritt aussehen wird: Einen Lernplan erstellen.

Trotzdem, meine Gedanken haben mich einfach nicht in Ruhe gelassen:

  • Wenn ich mehr Zeit habe, heißt das, dass ich nun für den selben Stoff länger brauchen kann?
  • Oder sollte ich vielleicht doch beim selben Lernstoff bleiben und noch einen dranhängen, da ich jetzt mehr Zeit habe?
  • Oder soll ich vielleicht gleich einen Pause einlegen und in einem Monat weiterlernen?
  • Und was ist jetzt eigentlich mit den ganzen Dingen, die ich nach dem MedAT erledigen wollte?
  • Aber wenn ich jetzt Pause mache und 10 andere nicht, was heißt das dann für meine Chance auf einen Studienplatz

Also ich glaube, du kannst dir das sehr lebhaft vorstellen, als ich zuerst an meinem Schreibtisch, dann in meinem Garten und zu guter letzt auf meinem Boden mir alle möglichen Szenarien überlegt habe, wie ich nun am besten an die ganze Sache rangehen soll. Im Endeffekt bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass ich 5 Tage in der Woche lernen werde und die restlichen Tage das machen werde, worauf ich Lust habe – sei es zu schreiben, zu lesen oder einfach nur faul in der Sonne zu liegen. Ich habe einfach für mich selbst entschieden, dass ich nicht bis nur-die-medunis-wissen-wann lernen kann, ich brauche einfach ab und an Pausen, Entspannung und Wohlfühlmomente. Es bringt überhaupt nichts, die ganze Zeit durchzulernen, jede Sekunde an den MedAT zu denken und nichts von seinem Umfeld mitzubekommen. Deshalb lass mich deine gute Fee sein und sagen: Mach einmal Schluss und beschäftigte dich mit Dingen, die dir Spaß machen.

Mein Motivationstief oder wieso ich meinen Weekly-Planer nicht mehr anschauen konnte…

So, da war ich nun, vollkommen kopflos und unmotiviert. Denn wenn der MedAT nicht zum festgelegten Zeitpunkt stattfindet, wann dann? Wie lange werde ich noch lernen müssen? Wird vielleicht der gesamte Test dadurch schwerer? Und werde ich nicht irgendwann ausgebrannt sein?

Als die ersten Zeitungsartikel zu dem Thema aufgetaucht sind, habe ich immer wieder meiner Freundin erzählt, dass eine Verschiebung motivationstechnisch schon kein Problem sein wird, immerhin lerne ich jetzt schon seit Dezember dafür, da werde ich wohl noch ein Monat dranhängen können – Spoileralarm. So einfach ist das wieder auch nicht.

Ich weiß ja nicht, wie es dir so gegangen ist, aber ich war schon etwas mit meinen Kräften am Ende. Da arbeitet man solange auf etwas hin und plötzlich ist da nur noch ein schwarzes Loch, das nirgendwo hinführt – die Ungewissheit, die einen verfolgt. Du möchtest dich gerne vorbereiten, möchtest motiviert sein und dein bestes geben, aber wenn du keine Ahnung hast, ob deine Schritte zu einem Ziel führen oder ob plötzlich in einer Schlucht landest, bleibst du lieber stehen, als eine Seil mit zu nehmen. Ich bin tagelang nur dagesessen und habe mich bemitleidet, meine ganze Planung aufgegeben und mein gesamtes Sein in Frage gestellt. Nicht einmal meinem allerliebsten Lernfreund, meinem Weekly-Planer, konnte ich noch in die Augen sehen. Wäre nur die Lilli-der-Zukunft vorbeigekommen und hätte mich einfach von meinem Bett gestoßen, ich hätte mir einiges sinnloses Grübeln gespart. Denn jetzt weiß ich: Das solltest du auf keine Fall machen!

Eine kleine Motivationsrede ala Lilli

Hat die Verschiebung irgendwelche Auswirkungen auf deinen Traum Medizin zu studieren? Nein! Bist du noch genauso motiviert, in dieses Studium zu kommen? Natürlich! Wirst du alles geben um dieses Weg zu gehen? Aber sowas von! Also what is stopping you?

Klar, es würde idealere Umstände geben als diesen, aber im Endeffekt ändert es nichts an unserem Ziel. Vielleicht sehen wir es gerade nicht so gut, weil es von einem blöden, triefend nassen Nebel bedeckt wird und wir plötzlich von Level 8 wieder im Level 2 gelandet sind, aber wir wissen trotzdem genau, wie es aussieht. Deshalb sollten wir uns darauf fokussieren und nicht weinend in irgendeiner Ecke sitzen: Wir können das!! Wird es wieder Motivationstief geben: Ja. Werden wir uns davon aufhalten lassen? Nein! Also ran an die Bücher und weitermachen!

Das Losverfahren oder wieso ich begonnen habe, nach vier-blättrigen Kleeblättern ausschau zu halten…

Bevor ich mit dem ganzen Thema rund um das Losverfahren beginne, möchte ich dir zuerst erzählen, wie es mir denn so ergangen ist, als ich das erste Mal davon gelesen habe. Es war wie jeder andere Tag, ich war gerade gemütlich in meinem Garten, habe mich über meine Pause gefreut, kurz Instagram gecheckt und da war es plötzlich: In einer Story sehe ich die Headline: Lösung für den MedAT – Losverfahren. Mein erste Gedanke: Warte…was?!?! Das kann ja nicht deren Ernst sein.

Nach einem kurzen Blick in den Zeitungsartikel wird schnell klar, ganz so ist es auch nicht, es geht nur um die Möglichkeit. Toll, aber Hauptsache die Verfasser erschrecken mich so. Nach dem ersten Schock kommen auch schon die verschiedensten Gedanken: Zuerst kam da tatsächlich so etwas ähnliches wie: „Ist ja eigentlich gar nicht so schlecht, ich habe eh immer relativ großes Glück“, bis mir wieder klar wurde, dass das einfach nur ein riesen großer Blödsinn ist (Aber es war auf jeden Fall schön, für 10 Sekunden in so einer wunderschön, flauschigen und sonnigen Welt zu leben).

Also definitves Nein zum Losverfahren – wieso? Naja lasst es mich mal so sagen:

  • Es ist einfach unfair denjenigen gegenüber, die sich wirklich monatelang darauf vorbereitet haben
  • Es sagt überhaupt nichts über das Können der Person aus

Aber bevor wir hier wieder zu Verschwörungstheoretikern werden – ich bin mir relativ sicher, dass es nicht dazu kommen wird. Es nützt den Unis auch nichts, wenn sie unmotivierte Leute in ihrem Jahrgang sitzen haben, die im Endeffekt vielleicht etwas Anderes machen bzw. sich nicht viel Mühe geben. Deshalb bleibt ruhig, es wir schon alles gut gehen.

Aber nur für den Fall: Ich bin jetzt stolzer Besitzer eines vierblättrigen Kleeblattes.

Meine „Weisheiten“…

  • Wenn du nicht mehr kannst, wechsle einfach mal deine Location: Denn irgendwo ist es immer heller – wenn ich gar nicht mehr kann, mache ich entweder eine Pause oder gehe in meinen Garten weiter lernen, das wirkt wirklich Wunder.
  • Lege dir einen Termin fest, auf den du hinlernst
  • Denke immer daran, Pausen zu machen – ein ausgebranntes Gehirn kann nicht mehr arbeiten
  • Orientiere dich nicht an anderen, niemand weiß besser wie du viel erledigen kannst als du selbst
  • Rufe dir immer wieder in Erinnerung, wieso du machst, was du machst

Wie geht es dir mir der Verschiebung-Thematik? Wie sieht dein weiterer Plan aus?

Danke fürs Lesen! Schau doch gerne bei meiner Study-Insta-Seite vorbei, dort gibt es Tipps & Co zum MedAT von mir!

Lilli

[Lifestyle] Über Schönheitsideale, Stereotypen und Klischees in Büchern…

Hallo ihr Lieben!
Stereotype. Vorurteile. Klischees. All das sind Wörter, die wir aus unserem Alltag am liebsten verbannen möchten, auf die wir verzichten können und wollen, immerhin kommt es auf die inneren Werte an. Doch was, wenn diese Ideale nun sogar in der täglichen Lektüre stecken, wenn wir uns praktisch jeden Tag von diesen Stereotypen in dem uns liebsten Hobby umgeben? 

Lilli und ich haben uns in letzter Zeit viele Gedanken zu den typischen Stereotypen gemacht, die in Büchern verkörpert werden. Wer kennt es nicht, das schüchterne, total hübsche Mädchen, das ihre wahre Schönheit nicht erkennt auf der einen Seite, der erfolgreiche Geschäftsmann, ganze Zeit im Anzug herumlaufend und mit Geld um sich herumwerfend auf der anderen Seite? Diese Vorurteile findet man mittlerweile in den meisten Büchern, aber sollte man sie deshalb als gerechtfertigt hinnehmen?

Heute möchten wir einige Gedanken mit euch teilen. Vieles von unseren späteren Kritikpunkten ist natürlich eine Verallgemeinerung und man kann nicht davon ausgehen, dass jedes einzelne Buch diese Stereotype in sich vereint, allerdings ist es manchmal gut, sich darüber bewusst zu werden, dass man viele Gegebenheiten in Büchern mittlerweile als selbstverständlichhinnimmt.

Starten wir also einfach mal mit einem Beispiel. Das macht sicher alles einfacher. Kennt ihr die Pan-Reihe von Sandra Regnier? Es geht um ein Mädchen, Felicity heißt sie. Sie läuft oft in dreckigen Klamotten herum, genau das Gegenteil des typischen Mädchens, oft nicht geschminkt, ein wenig mollig. Im ersten Buch kann man sich super mit ihr identifizieren, sie hat Fehler und tut nicht so, als wäre sie perfekt, versteckt ihre Ecken und Kanten nicht. Na ja, jedenfalls anfangs. Denn als der gut aussehende und reiche Lee einfach mal so in ihrer Schule vorbeischaut und findet, dass Felicity eine Auserwählte ist, beginnt diese ihre Leben umzukrempeln und am Ende der Reihe ist sie wie durch ein Wunder plötzlich die strahlende Schönheit. Klar, wie sollte sonst zu dem tollen Lee passen?

Aber warum wird uns nun diese Scheinwelt vorgegaukelt? Warum müssen die meisten Charaktere die typischen Stereotype erfüllen, sich in eine Reihe von klassischen und nichtssagenden Protagonisten einordnen? Gut, also der Gedanke der Autoren ist mal prinzipiell klar. Für den Leser ist es nun einmal wichtig, sich mit den Protagonisten zu identifizieren, sie zu mögen und ihre Probleme zu verstehen. Es gibt fast nichts Schlimmeres als Protagonisten, die unverständlich wirken, die man nicht versteht. Doch wieso sind diese Klischees so oft vertreten? Liegt es vielleicht gar nicht an den Autoren? Liegt es nicht auch in der Hand des Lesers, also uns, wie die Protagonisten dargestellt werden? Ist unsere Gesellschaft tatsächlich so auf das Äußere fixiert, dass es schon in der Literatur wiedergespiegelt wird? 

Schönheitsideale oder wieso alle Hauptcharaktere gleich aussehen…

Das Fragezeichen, das sich gerade in eueren Köpfen aufgrund dieser Unterüberschrift gebildet hat, ist übrigens kaum zu übersehen. Möchtet ihr gerade am liebsten ein Kommentar in eure Computer hämmern und mir mitteilen, dass diese Behauptung nicht zutrift und jeder Charakter ein inidviduelles Aussehen hat? Dann machen wir einmal Klartext, denn so schwer es mir auch fällt, muss ich euch leider mitteilen, dass dies nicht der Fall ist. Ihr glaubt mir nicht? Werfen wir doch gemeinsam einen Blick auf das nachfolgende Zitat:

Sie schaute auf und musste dabei den Kopf so weit in den Nacken legen, um ihm ins grimmige Gesicht zu sehen, dass die Kapuze ihrer Sweatshirtjacke herunterrutsche […] Die kantigen, finsteren Züge, die unter den struppigen, braunen, zu langen Haaren hevorschaute, sahen aus, als hätte der himmlische Schöpfer einen Block aus Stein genommen und daran herumgemeißelt,… – S 23 (Hunter Legacy, Lara Adrian)

Und? Was genau verrät uns diese Stelle nun über unseren Protagonisten? Nicht, wie liebevoll, fürsorglich und mutig jener ist, sondern, wie sollte es anders sein, wie sehr uns sein Äußeres gefällt. Das wäre ja auch nicht so schlimm, ich bin keiner dieser Personen, welche darauf beharren, dass man nicht auf das Äußere eines Menschen achtet, natürlich tut man das, aber darum geht es mir nicht. Wieso muss ein männlicher Hauptcharakter immer genau drei Eigenschaften aufweisen: gut aussehend, mutig und muskulös. Jetzt möchtet ihr mich vielleicht darauf hinweisen, dass dies genau ein Beispiel war und dieses nicht die Norm darstellt, aber, naja, ich muss euch leider abermals zurechtweisen. Gehen wir doch gleich zu unseren nächsten Zitat weiter:

Dunkle, kurzgeschnittene Haare. Wache helle Augen in einem hageren Gesicht. Gut trainierter Körper, groß und kräftig – S 56 (Zwielichtlande, Kellison Erin)

Muss ich dazu eigentlich noch etwas sagen? Ich glaube, mein Stantpuntk wurde mit diesem Zitat relativ deutlich gemacht. Was das ganze mit Schönheitsidealen in Büchern zu tun hat, fragt ihr euch vielleicht? Immerhin habe ich bis jetzt nur über Klischees oder Stereotypen gesprochen. Ja, das stimmt wahrscheinlich, aber das wird sich nun ändern! Ist nicht das Magische an Büchern, dass wir zu Personen aufschauen können, sie in ihrem Tuen verfolgen und versuchen, aus ihren Fehlern zu lernen? Ist es nicht einfach wunderschön, ein Buch in der Hand zu halten und sich darin wiederzuerkennen oder nach so einem Leben strebt. Doch was nun, wenn in Büchern nur noch das perfekte Leben, die perfekte Wohnung, ja, der perfekt Körper vorgegaukelt wird. Fühlt man sich dadurch nicht manchmal minderwertig? Hat man nicht das Gefühl, dass man niemals so erfolgreich, so schön, so beliebt sein kann, wie die Protagonisen aus Büchern es sind? Was ist die einzig logische Erklärung des Ganzen? Was tut man, wenn man gerne wie jemand anderes sein möchte? Ja, genau, man beginnt nach dessen Weise zu leben, jene Charkterzüge anzustreben. Weg mit dem alten Ich, was nicht so schön, so toll war, was kleine oder auch große Markel aufgewiesen hat, denn wenn schon ein fiktionaler Charakter erfolgreicher als man selbst ist, wie soll man es erst in der realen Welt schaffen, etwas erreichen? Ist doch selbstverständlich, dass die Männer und Frauen immer nur die Schönste aus der Masse wählen, die, die perfekt ist, die, die alles hinbekommt, die nicht wie eine rosaroter Elefant auffällt? 

Die markanten Wangenkochen, die fast schon leuchtenden Augen eines Wolfes und dazu die tiefschwarzen Haare. Von dem Körper eines jungen Gottes ganz zu schweigen – Pos. 127 (Der Dämonenprinz und ich, Johanna B. Becking) 

Ja, was vermitteln uns manchen Bücher heutzutage eigentlich noch? Klar, Bücher sind in erster Linie zur Unterhaltung gedacht, doch wenn man so viel Zeit mit der gleichen Materie verbringt, ständig über sie nachdenkt, liegt es sehr nahe, dass man davon beeinflusst wird. So scheint der große, starke Mann langsam zur Normalität zu gehören, die junge, selbstbewusste Frau das Muss der Gesellschaft zu sein. 

Nun kapierte er, wozu die Perücke und die dunkle Kleidung gedient hatten. Sie tarnte sich damit, was er für ziemlich klug hielt, zumindest was das geistige Wohl des männlichen Teils der Bevölkerung von Charlotte betraf. Wenn mehr von ihrer Sorte unterwegs wären, würden die Männer dieser Welt im Handumdrehen in kriecherische Trottel, in berauschte Schwachköpfe verwandelt, die ihr und ihresgleichen hinterhertrabten wie dämliche Hündchen – S 64 (Erben des Blutes, Kendra Leigh Castle)

Und was hat das nun mit uns zu tun?

Wir lesen immer von den besonderen Protagonisten, sie sind einzigartig, erleben Abenteuer und können einfach alles. Alles. Mal sind sie super intelligent, dann sind sie wieder stark, kräftig, groß, bewundernswert. Menschen (oder Wesen) zu denen man aufsehen kann, weil sie einzigartig sind, mutig, bereit, sich selbst zu opfern, um die ganze Gesellschaft zu retten. Ist es euch auch schon passiert, dass ihr euch manchmal ein wenig langweilig neben all diesen besonderen Charakteren fühlt? Klar, im Grunde ist es die Außergewöhnlichkeit, das Flüchten aus der uns bekannten Welt, dass das Leben für die meisten so erstrebenswert wirken lässt, das Abtauchen in uns unbekannte Universen. Das liebe ich selbst auch sehr und würde niemals kritisieren wollen, alles was ich betonen möchte, ist, dass ich hin und wieder auch von einer Protagonistin lesen möchte, die Ecken und Kanten aufweist, nicht in allem perfekt ist, was sie tut.

Er schaute […] und erkannte erst jetzt, wie schön sie tatsächlich war. Die Bezeichnung zart wurde ihren Zügen nicht gerecht. […] ein zierlicher Engel mit ebenholdsschwarzem Haaren, der in seinen starken Armen schlief – S 31 (Hunter Legacy, Lara Adrian)

Nehmen wir die meisten Fantasybücher als Beispiel. Die Protagonisten sind immer diejenigen, die auserwählt sind, die Ausnahmen der Regel, die, die die Welt retten und so vieles mehr. Die Frage, die sich mir an dieser Stelle aufdrängt, ist, ob es Charaktere automatisch langweiliger machen würde, wenn sie nicht immer die besondere Rolle im Buch übernehmen. Sie könnten auch einmal einfach nur mitwirken, aber nicht gleich der Held sein, versteht ihr? Sie müssen doch nicht immer diejenigen sein, die die Welt retten und von allen bejubelt werden, manchmal könnten sie sich doch auch mit weniger zufrieden geben. Vielleicht wäre es doch auch manchmal ganz schön, sich mit einem Charakter zu identifizieren, der Ecken und Kanten hat, nicht die perfekte Haarfarbe und die beste Größe.

Schreibt mir unbedingt eure Meinung, meint ihr, dass Protagonisten immer im Mittelpunkt des Buches sein müssen, den Helden der ganzen Geschichte darstellen müssen? Wie steht ihr zu unseren Punkten? Nehmen wir das alles zu wörtlich und ernst oder sollte man doch manchmal länger über das Geschrieben und Gelesene nachdenken?

Danke fürs Lesen!
Lilli und Kathi

[Rezension] A Wish For Us | Tillie Cole

Hallihallo ihr Lieben!

Bücher treffen einen emotional gesehen immer unterschiedlich stark, das eine löst vielleicht eine leichte Frühlingsbrise an Gefühlen aus, wieder ein anderes ein Stürmchen. Und dann gibt es jene Lektüren, na ja, die machen etwas mit dem Inneren, wirbeln es auf wie ein Hurrikan, reißen dich mit und lassen deine Gefühle tanzen, eine innere Party feiern. Das sind diese Bücher, die einem lange in Erinnerung bleiben. Bei denen man sich immer wieder ertappt, immer noch weit später über sie nachzugrübeln. So ein Buch ist „A Wish For Us“ für mich. Wie ein Wirbelsturm hat es sich unter meine Top 5 liebsten Bücher gekämpft und wisst ihr was: Ich war so gar nicht vorbereitet!

Und dass Bonnie bei mir war, jetzt und hier, das war etwas Großes, das war mir klar. Bonnie Farraday war in mein Leben gestürmt wie ein Hurrikan.

Seite 252

Sie ist Musiker. Er ist Musiker. Sie liebt klassische Musik und Folk. Er liebte klassische Musik, doch hat sich seelenlosen elektronischen Beats hingegeben. Bonnie begegnet Cromwell das erste Mal am Strand in Brighton, nach einem seiner DJ-Auftritte, sie tief verletzt, er sturzbesoffen. Doch dieses Kennenlernen soll einer dieser Schicksalsschläge gewesen sein. Denn ein halbes Jahr später treffen sich die beiden Musiker wieder. Nicht in Brighton. Sondern in einer Kleinstadt in North Carolina. Denn Cromwell, Superstar, dem die DJ-Welt zu Füßen liegt, hat sich entschieden, sein Musikstudium in einer Kleinstadt auf einem anderen Kontinent fortzusätzen. Wieso? Das weiß niemand. Und warum er gerade ausgerechnet mit Bonnie im Kompositionskurs zusammenarbeiten muss, seht auch nur in den Sternen. Doch Fakt ist: Bonnie, die aufstrebende Musikerin, muss etwas unternehmen, damit ein mürrischer, arroganter Superstar nicht ihre Musiknote gefährdet. Doch wie lernt man einem Mann, der niemanden an sich heranlassen will, wieder Vertrauen? Wie soll Bonnie Cromwell dazu bekommen, wieder zu komponieren, hat er doch der klassischen Musik für immer den Rücken zugekehrt. Und was ist das für ein komisches Gefühl in Cromwells Magen, jedes Mal, wenn er Bonnie näher kommt. Doch er hat keine Wahl, er will seine Mauern um keinen Preis der Welt abbauen, auch, wenn Bonnie so knapp davor ist, in seine Seele zu sehen …

Ich gebe „A wish for us“ von Tillie Cole 5 von 5 Sternen!

Das beste, was mir passieren konnte: Ich bin neutral auf das Buch zugegangen, ohne mir anfangs viel Gedanken über den Inhalt zu machen. Auf Instagram hat man ja immer mal wieder weinende Menschen mit dem Schätzchen gesehen, doch klein Kathi hat sich natürlich nichts weiter dabei gedacht und es einfach bestellt. Auch nun, wo ich hier sitze, weiß ich, dass ich dem Buch keine Rezension schreiben werde, die diesen Ansprüchen Genüge tun wird. Denn diese Gefühle, die es erzeugt, die es weckt, na ja, die sind einfach magisch und für mich nicht in Worte zu fassen.

„A Wish for Us“ habe ich an einem schicksalshaften Sonntagmorgen begonnen und binnen weniger Stunden ausgelesen. Anfangs war es einfach eine normale Geschichte mit viel Potential. Ich mochte das Setting, ich mochte die Protagonisten, ich mochte, wie Cromwell niemanden an sich heranlassen möchte, wie er jeden von sich stößt. Aber dazu später mehr.

Jetzt und hier, in diesem Club, wahrscheinlich sturzbetrunken, waren sie Sklaven meiner Musik. Genau hier und jetzt war meine Musik ihr Leben

Seite 5

Alles beginnt in Brighton, direkt am Pier, zwei Menschen und ein wenig klassiche Musik. Das erste Zusammentreffen zwischen Bonnie und Cromwell ist doch eher ein totales Disaster und doch zaubert es mir jedes Mal ein Lächeln auf die Lippen, wenn ich daran denke. Cromwell ist sturzbesoffen, Bonnie fassungslos, weil sie das angebliche Musikgenie das erste mal live gehört hat. Sie ist scheinbar enttäuscht obwohl doch die ganze Welt seine elektronischen Beats feiert. Den Grund dafür wird man erst viel später erfahren, doch ein wenig nimmt sie schon vorweg und wirft es Cromwell geradewegs an den Kopf: „Seine Musik habe keine Seele“

Ich wusste, dass ich das Chaos auf zwei Beinen war. Ich wusste, ich war ein launenhafter Bastard, der sich mal so, mal so verhielt.

Seite 241

Starten wir also einmal mit dem seelenlosen Musiker, Cromwell sein Name. Von Anfang an bekommt man mit, dass er eine furchtbar schlechte Beziehung zu seiner Mutter hat, im Herzen tief verletzt ist und seine Sorgen in Alkohol ertränkt. Sein guter Freund Jack Daniels ist eigentlich immer mit dabei, vor allem, wenn er den DJ spielt. Doch was steckt wirklich hinter der Fassade des Musikers? Dem wird Bonnie schon bald ein stückchen näher kommen, denn der Superstar bricht sein Musikstudium in London ab, um in North Carolina an einer Universität zu studieren. Warum? Das ist ein Rätsel, so wie alles andere rund um Cromwell …

Ich war fest entschlossen. Ich würde seine schlechte Einstellung nicht zu meinem Untergang werden lassen. Wenn ich mit ihm arbeiten musste, würde ich es tun. Aber nichts an dieser Vorstellung ließ mich hoffen, das das gut laufen würde.

Seite 52

Bonnie, unsere warmherzige, sorgende, fürsorgliche Bonnie kann es jedenfalls nicht fassen, als sie plötzlich eingeteilt wird, im Komponierkurs ein klassiches Musikstück mit Cromwell zu entwerfen. Die Idee des Professors war einfach: Bonnie, die Jahrgangsbeste aus North Carolina, darf sich mit Cromwell, dem Jahrgangsbesten aus London, begnügen. Doch dieser hat scheinbar kein Interesse an einer Zusammenarbeit mit Bonnie, sperrt das Mädchen aus seinem Leben aus, haltet sie auf Abstand. Er behauptet vor ihr, er könne kein Musikinstrument spielen, doch was hat er dann in einem Komponierkurs verloren? Diese und noch viele weitere Fragen beschäftigen Bonnie.

Daweil ist unsere Protagonistin eine leidenschaftliche Musikerin und wünscht sich nichts sehnlicher, als ihr Leben voll und ganz der Musik widmen zu dürfen. Bonnie hat sich von Beginn an einen festen Platz in meinem Herzen erkämpft, sie ist stur, dickköpfig, aber nur so unterschwellig, dass sie ihre Mitmenschen als freundliche und liebevolle Person wahrnehmen. Na ja, alle, außer Cromwell, dem kann sie so richtig die Meinung geigen, aber ganz ehrlich? Jemand, der so lange auf eine andere Person einwirkt, nicht aufgibt, dem gebührt Respekt. Ich hätte Cromwell vermutlich schon nach dem ersten Kaffee für einen hoffnungslosen Fall erklärt. Aber nicht nur das, Bonnie ist klug, hat Ziele in ihrem leben und ist voll strukturiert. Das sind Eigenschaften, die mir bei Charkateren immer unglaublich sympathisch sind, weil sie … na ja, mich an mich selbst erinnern.

Zudem hat Bonnie auch noch einen Zwillingsbruder. Sie ist die bessere Hälfte des Duos, das könnt ihr mir glauben. Aber auch rund um ihn werden im Laufe der Geschichte einige Geheimnisse gelüftet. Und außerdem braucht Cromwell einen Freund. Denn er … er ist ziemlich alleine. Schrecklich alleine. Seine besten Freunde sind wahrscheinlich Jack Daniels und sein Computer.

Und genau das ist unser Stichwort: Cromwell. Wow, kennt ihr diese Sticker auf Instagram, die sich Luft zufecheln. Genau das würde meine Reaktion auf Cromwell ganz gut beschreiben. Mit ihm hat die Autorin einen unglaublich vielschichten Charakter kreiiert. Er ist gutaussehend. Er ist Musiker. Und er ist absolut ekelhaft zu seinen Mitmenschen. Wenn das nicht mal die Sympathiskala auf die Spitze treibt … Na ja, anfangs ist Cromwell ein verängistigtes Tier, vielleicht ein getretener Hund, der einen mit riesigen, traurigen Kulleraugen anschaut. Er ist ständig auf der Flucht, am Sprung, möchte niemanden näher an sich ranlassen, möchte nicht verletzt werden. Seine Gefühle hat er, wenn man so will, einfach abgeschalten. Und der Schlüssel zu seinem Herzen, der ist über alle Berge. Nur eine macht sich die Mühe, tiefer zu graben und als sie dann erkennt, dass Cromwell viel mehr ist, als der erste Moment vermuten lassen würde, na ja, da ist es eigentlich schon zu spät für sie …

In diesem Moment fühlte ich mich ihm verwandt. Er würde es nie erfahren, aber er und ich … wir waren gar nicht so verschieden.

Seite 139

„A wish for us“ behandelt Thematiken, die sich in 5000 Wörtern nicht alle behandeln lassen würden. Es spricht über Freude. Hoffnung. Liebe. Angst. Angst vor der Liebe. Angst vor dem Öffnen seiner Seele. Angst vor dem Sterben. Doch Tillie Cole vereint genau diese kontroversen Themen und fügt sie Stück für Stück zu einem überdimensionalen Puzzle zusammen. Wie kann jemand Liebe, Trauer, Wut und Hoffnung zur selben Zeit empfinden? Wie kann man einen Menschen lieben, wenn man weiß, dass es vielleicht schon zu spät dafür ist? Und wie, um himmels Willen, soll man ein Leben aufgeben, wenn es doch gerade erst begonnen hat?

Mich hat das wunderschöne Buch, mit den bunten Flecken drauf, die vielleicht noch einen ganz bestimmten Zusammenhang herstellen, gefesselt, mitten ins Herz getroffen, auf eine emotionale Ebene, die ich gar nicht erwartet hätte. Nachdem ich das Büchlein jedenfalls in wenigen Stunden förmlich inhaliert habe, konnte ich es nicht glauben, habe es noch einmal gelesen und alle die intensiven Momente zwischen den Protagonisten, all diese tieftraurigen aber zur gleichen Zeit wunderschönen, herzerwärmenden Zeilen noch viel stärker und mächtiger wahrgenommen.

„A Wish for Us“ ist defintiv kein Buch für Zwischendurch. Es wird euch packen. Fesseln. Es wird euch zum Weinen und Lachen gleichzeitig bringen. Es wird euch auf eine Art fühlen lassen, die enorm selten ist. Denn das Thema Musik ist hier ein sehr intensives. Noch nie habe ich Zeilen wirklich gespürt. Noch nie habe ich begriffen, wie sich jemand fühlen kann, wenn er einige Noten am Klavier spielt. Und diese Gefühle dann noch aus der Perspektive von Cromwell, einem Musikgenie, wie es nur einmal existiert. Aber jetzt habe ich begriffen. Keine Ahnung, wie die Autorin solche Gefühlsmomente, Farbexplosionen erschaffen konnte, aber sie hat es geschafft. Und es war gut. Verdammt gut.

„A wish for us“ ist ohne groß zu überlegen unter meine Top 5 Lieblingsbücher gerutscht. Es hat sich nicht groß angekündigt, mir war auch nicht klar, wie stark es mich mitreißen würde. Aber manchmal sind es ja genau diese unerwarteten Überraschungen, die die besten sind. Und nicht ohne Grund hat sich „A wish for us“ diesen Platz erkämpft, denn die Figuren sind einmalig facettenreichen, die Spannung zwischen ihnen ist schon fast greifbar und noch dazu werden sehr ernste Thematiken aufgeriffen, die mich auch noch Wochen danach beschäftigen werden. Bonnie und Cromwell jedenfalls haben sich einen Platz in meinem Herzen gesichtert. Und mit ihnen ihre einzigartige, tieftraurige, aber herzerwärmende Geschichte.

Die liebe Berenike versteht jedenfalls, was ich in fast 1540 Wörtern erklären wollte und hat einen wunderschönen Beitrag kreiirt.

„A wish for us“ ist mein bisheriges Jahreshighlight. Tillie Cole versteht es, mit Worten Magie zu erzeugen und einen in ihre Welt hineinzuziehen. Ich habe jedes ihrer Worte auf meiner Seele gespürt.

Berenikes Bücherhimmel

Auch die liebe Lexi hat einen tollen Beitrag verfasst. Sie findet, dass „A Wish for Us“ fast zu emotional ist, schaut auf jeden Fall bei ihr vorbei! Am besten hat mir aber ihre Beschreibung für Tillie Cole gefallen.

Ich würde Tillie Cole als eine Mischung aus Emma Scott und Colleen Hoover bezeichnen – also absoluter Taschentuchalarm!

Lexis Bücherwelt

Autorin: Tillie Cole
Seitenanzahl: 449
Verlag: LYX

[keine Kategorie] Über Neuanfänge …

Hallo Träumer!

Neuanfang. Veränderung. Die Uhr auf Null zurückdrehen. Das sind Dinge, die uns gerade durch den Kopf gehen, denn wir haben einen Plan: Einen Plan von einem Blog, der all unsere Faszinationen und Ideen vereint, uns so wiederspiegelt, wie wir heute sind.

And suddenly you know … It’s time to start something new and trust the magic of beginnings.

Viele kennen uns sicher noch von OurBooktasticBlog, der uns drei Jahre beigleitet hat und uns in die Welt des Bloggens geführt hat. Er war da, als wir unseren ersten Beitrag zusammen geschrieben haben, uns versuchen wollten, an einer so fremden Welt, die bald schon ein zu Hause wurde. Er war da, als wir unseren Schulabschluss gemacht haben, reifer geworden sind, neue Erfahrungen gesammelt haben, um uns zu entwicklen. Er war auch da, als wir ein wenig die Motivation verloren haben, denn ganz ehrlich: Obwohl wir Bücher über alles lieben und sie immer einen wichtigen Teil in unserem Leben einnehmen werden, sind wir mehr als das, wollen über mehr schreiben. Und deswegen stehen wir nun an einem Punkt, an dem es heißt: Neuanfang.

Also, was tun wir hier eigentlich? (Lilli, lacht: „Das frag ich mich auch immer“) Auf AmongDreamers möchten wir euch ein bisschen was von allem bieten, unsere Gedanken mit euch teilen. Wir möchten euch in fremde Welten durch Bücher mitnehmen. An reale Orte durch Reisen. Und in die bunte, farbenfrohe Welt des Wissens durch Lernen.

Aber was heißt das jetzt konkret, was erwartet euch hier?

  • Studytipps
  • Rezensionen
  • Travel-Reports
  • Lifestyle-Content
  • Kritische Gedanken
  • MedAT Vorbereitung

Believe you can & you’re halfway there.

Aller Anfang ist schwer, heißt es bekanntlich. Neuanfänge noch schwerer. Mit Among Dreamers wollen wir uns ein Stückchen persönliche Entwicklung schenken, trotzdem sind uns natürlich die negativen Aspekte unseres Blogwechsels bewusst. Wir verlieren einige Accounts, mit denen wir früher regen Austausch hatten. Wir müssen noch einmal von vorne starten und damit leben, wenn unsere Beiträge anfänglich keine oder nur wenig Aufrufe haben. Diese Auswirkungen einzugehen, das haben wir in Kauf genommen, trotzdem würden wir uns über jeden einzelnen freuen, der uns auf unserem neuen Blog begleitet, der unsere Beiträge mag und uns das wissen lässt. Wir freuen uns auch schon hier auf tolle Gespräche, neue Freundschaften und Erfahrungen. Also, worauf warten wir noch? Dieser Blog will mit Leben gefüllt werden!

Danke fürs Lesen!
Lilli und Kathi

[Rezension] Mein bester letzter Sommer | Anne Freytag

Hallihallo ihr Lieben! Der April ist bei mir eigentlich schon ein sehr komisches Lesemonat, entweder mir gefallen die gelesenen Bücher so gar nicht und ich breche sie ab oder wie es hier der Fall war und auch schon bei Die Stille meiner Worte, ich verschlinge die Bücher auf einmal, weil sie mich einfach so sehr fesseln. Und so möchte ich euch von einem meiner ersten Sommerbücher dieses Jahr berichten.

Du warst bestimmt schon tausendmal in Gedanken in Italien, aber du warst noch nie mit mir dort. Lass uns abhauen. Lass uns Dinge tun, die du nie vergisst. (S. 134)

Tessa ist todkrank. Den lieben langen Tag sitzt sie zu Hause und verflucht ihr Leben, das sie nie in vollen Zügen genossen hat, weil sie dachte, sie hätte noch Zeit. Die hat sie nun aber nicht mehr. Doch alles ändert sich, als sie Oskar kennen lernt. Er weiß zunächst nichts von ihrer Krankheit und behandelt sie normal. Als wäre sie ein Mädchen ohne Ablaufdatum. Doch ist es fair, sich in jemanden zu verlieben, wenn man stirbt? Wenn man bald stirbt? Wenn man vielleicht noch Wochen hat? Als sie Oskar alles erzählt, reagiert er nicht wie erwartet. Er stößt sie nicht weg, sondern holt sie näher zu sich, möchte in ihrer Nähe sein. Und er möchte Tessa ihren besten letzten Sommer schenken … und so beginnt eine Reise in das Land der Zitronen, Italien. Für Tessa fühlt es sich das erste Mal in ihrem Leben an als könnte sie endlich atmen, doch muss sie gleichzeitig Abschied nehmen von einem Leben, das sie gerade erst lieben gelernt hat …

Ich gebe „Mein bester letzter Sommer“ von Anne Freytag 5 von 5 Sternen.

Die einen werden sich nun wahrscheinlich fragen, warum man sich ein Buch kauft, von dem klar ist, das es kein Happy End haben wird. Dass man am Ende mit glasigen Augen dasitzt und das Buch verflucht, es aber gleichzeitig drückt und lieb hat, weil einen die Geschichte so berührt hat. Weil Tessa eine unglaubliche Protagonistin war und ich sie von der ersten Seite in mein Herz geschlossen habe. Vor einem halben Jahr hätte ich wahrscheinlich auch die Leute ausgelacht, die sich schon vorsätzlich auf ein trauriges Ende einstellen, aber jetzt gehöre ich selbst zu diesen verrückten Tanten. Warum also? Eigentlich ist das ganz einfach: Auf meiner Pinnwand hängt ein Spruch, der folgender Maßen lautet:

Maybe it’s not about the Happy Ending, maybe it’s about the story.

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Und ja, das kann ich einfach nur unterschreiben, denn dieses Buch ist einfach unglaublich. Es hat mir 400 Seiten Gänsehautmomente bereitet und die Chemie zwischen Tessa und Oskar hat schlicht und ergreifend gestimmt. Oft gab es so irrwitzige Gespräche, bei denen man einfach nicht anders konnte, als lauthals loszulachen, doch die wurden aufgewogen mit Szenen, die einen zum Schlucken und zum Weinen gebracht haben. Bei denen man am liebsten Schreien würde, weil das Leben so ungerecht ist. Und wisst ihr, wozu die Kombination aus Gänsehaut-Momenten und Lach-Momenten geführt hat? Dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte und es auf einmal durchgelesen habe.

Mein gesamtes Leben bestand aus dem ersten Gang, weil ich irgendwie dachte, dass ich für den zweiten noch genug Zeit habe. Weil ich dachte, dass ich dafür noch zu jung bin. (S. 20)

Aber beginnen wir von vorne, da wäre Tess, die Protagonistin. Man lernt sie kennen als ein Mädchen, das schon aufgegeben hat. Ihr Leben hat für sie keine Bedeutung mehr und noch mehr verflucht sie es, weil ihr eine Zeit lang ihre Noten und Anerkennung wichtiger waren, als ihr Jugendleben zu genießen. Sie fühlt sich hässlich und entstellt, sie fühlt sich nutzlos und wertlos.

„In einer Sekunde leuchten deine Augen und in der nächsten sind sie plötzlich völlig leer.“ Ja, er sieht mich. Er sieht mich besser als jeder andere. „Wenn du lächelst strahlt alles, und dann, ganz plötzlich, wird dein Gesicht zu dieser Maske, die aussieht wie du, sich aber nicht mehr so anfühlt. (S. 96)

Bis zu diesem einen Augenblick. Dieser Augenblick, der ihr Leben auf den Kopf stellt, als sie Oskar kennenlernt. Mit Oskar fühlt sie sich wie ein ganz normales Mädchen ohne Probleme und dieser nimmt sie auch ganz anders wahr, als sie sich selbst fühlt. Dazu aber gleicht mehr.

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Zuerst möchte ich noch ein paar Worte zu unserem lieben Oskar sagen. Er ist vielleicht kein Daemon gewesen, aber es kam doch nah dran. Wie er Tessa zugehört hat, wie er ihr Leben eingehaucht hat, das das Mädchen gar nicht mehr hatte, und wie er blöde Sprüche geschoben hat, als gingen sie ihm nie aus. Doch Oskar hat sein Leben vor sich und Tessa ihres hinter sich. Das war es wahrscheinlich, was mich zutiefst verletzt hat, denn während er sich Stück für Stück mehr in Tessa verliebt hat, wusste sie, es ist nicht gut, einen Menschen auf diese Weise leiden zu lassen. Vor allem, da auch Oskar eine schwere Kindheit hinter sich hat.

Ich muss lachen. Nein, mit Oskar habe ich nicht gerechnet. Mit ihm und diesem Kribbeln. Ich sitze nur da und starre auf meinen Bildschirm, mit diesem Lächeln auf den Lippen und den Tränen, die mir in die Augen steigen und seine Worte zu schwarzen Flecken verschwimmen lassen. (S. 51)

So, dann kommen wir einmal zu einem Thema, das die einen Herzen höher schlagen lassen wird und die anderen das Buch verfluchen lassen wird. Denn die Liebe zwischen Tessa und Oskar war sowas von Instalove. Ich kann es einfach nicht schöner umschreiben, wobei ich sagen muss, dass sie mir in diesem speziellen Fall mehr Nervenkitzel bereitet, als genommen hat. Dieses Zitat von ihrer ersten Begegnung, lässt euch vielleicht verstehen, was ich meine.

Oskar. Meine Hand scheint wieder zu gehorchen und, greift nach dem Glas und führt es an meine Lippen. Ich spüre, wie die kalte Flüssigkeit meine Kehle hinunterläuft. Während ich trinke, sehe ich über den Glasrand hinweg. Das ist einfach nicht möglich! Ich muss träumen! Aber ich träume nicht. Er ist hier. (S. 36)

Doch die Chemie zwischen den beiden Protagonisten hat einfach gestimmt, jedes Mal, wenn sie mit einander sprechen, kommt einem Gänsehaut auf, man kann sich in beide einfach so wunderbar hineinversetzten, wie ich finde.

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Oskar nickt mit dem Kopf nach rechts, und ich folge seiner Bewegung. Neben mir erhebt sich die Ewige Stadt wie ein Land vor unserer Zeit. Wie ein Traum, der einmal Wirklichkeit war. (S. 264)

Doch das Highlight war meiner Meinung nach ihre Reise nach Italien. Es war einfach so verrückt, dass ich lachen könnte, schreien könnte, dass ich gar nicht mehr zurückwollte aus ihrer Traumwelt. Und so beginnt ein Roadtrip in eine andere Welt, beherrscht von der Frage nach Leben und nicht nach Tagen. Sie besuchen mehrere italienische Städte, darunter Rom und Florenz, neben Venedig meine absoluten zwei Lieblingsstädte in Italien. Es wurde einfach alles so prachtvoll und mit Fantasie beschrieben, dass ich mich wirklich fühlte, als wäre ich gerade auch dort, als würde ich mit Tessa und Oskar vor dem riesigen Dom in Florenz stehen, vor der Ponte Vecchio oder doch dem Trevibrunnen in Rom.

„Krabbe, schau“, sagt Oskar und zeigt auf etwas vor uns. „Der Dom.“
Und da steht er und verschlägt mir die Sprache.“ (S. 247)

Ihr müsst wissen, zu Florenz habe ich einfach eine ganz besondere Beziehung, denn nachdem ich im letzten Sommer Love and Gelato gelesen habe, zufällig in Italien und nicht weit entfernt von dieser magischen Stadt, habe ich mit meiner besten Freundin einen Nachmittag Eis essend auf der Ponte Vecchio verbracht. In einem anderen Buch nun an die selben Orte zurückzukehren, hat mich wirklich glücklich gemacht und in mir besondere Sympathien hervorgerufen

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Neben Oskar ist die Realität irgendwie weniger hart. Seit wir das Auto geparkt haben, gehe ich wie auf Wolken. Wahrscheinlich, weil es mir so schwer fällt, klar zu denken, wenn er in meiner Nähe ist. (S. 73)

Ja ja, der Sommer kommt bald näher und ich bin unheimlich froh, dass ich mit diesem wunderbaren Buch von Anne Freytag meine Sommerbücher 2018 einläuten durfte. Gerade lese ich auch „Ein Sommer auf gut Glück“ aus dem cbt-Verlag, ich freue mich einfach schon unheimlich auf das warme Wetter, wenn einen die Sonne auf den armen Kitzelt und man endlich nicht mehr friert.

Früher dachte ich immer, es wäre gut zu wissen, wie viel Zeit man noch hat, aber da bin ich auch davon ausgegangen, dass es viele Jahre sein werden. Ich habe ein Verfallsdatum. Okay zugegeben, letztlich hat jeder eines, aber zu wissen, dass die meisten Konservendosen in unserer Speisekammer länger hier sein werden, als ich, ist hart. (S. 11)

„Mein bester letzter Sommer“ von Anne Freytag wird euch zu Tränen rühren, so viel ist Gewiss. Ihr werdet mit Oskar leiden, mit Tessa, ihr werdet jedes einzelne Gefühl verstehen lernen und das alles wird euch das Buch sicherlich verschlingen lassen. Doch gibt es da nur ein Problem: Meine Zeit mit Tessa und Oskar war so unglaublich kurz, ich wünschte, ich könnte Tessa zurückholen und sie auf einen Spaziergang einladen, ein bisschen mit ihr reden. Dieses Buch wird euch geben, was ihr braucht, eine schreckliche Liebesgeschichte gepaart mit Italien von seiner schönsten Seite.

Die liebe Kati hat meine Gedanken auf den Punkt gebracht. Ich wünsche mir auch noch immer, dass Oskar und Tessa einfach mehr Zeit gehabt hätten, das ist schrecklich gemein.

Dieses Buch hat mich unglaublich berührt. Von der ersten Seite schafft Anne Freytag es, einen in ihren Bann zu ziehen. Ihr Schreibstil ist unfassbar einfühlsam, aber auch schonungslos ehrlich. Man schließt Oskar und Tessa direkt ins Herz und wünscht sich, dass das Buch nie aufhört und die Liebesgeschichte von den beiden nie endet.

Auch die liebe Anne ist hin und weg von der tollen Story, die einem in „Mein bester letzter Sommer“ geboten wird. Auch ich werde mich wahrscheinlich bald an ein neues Buch von Anne Freytag machen, denn „Nicht weg und nicht da“ wartet schon in meinem Regal.

Das Buch ist einfach nur toll und hat mich sofort mitgenommen. Ich fand es atemberaubend schön, traurig, herzerwärmend und zum Verlieben schön… Das alles wurde in einem Buch untergebracht und ich freue mich schon auf ein weiteres Buch von Anne Freytag.

Doch umgehauen hat mich die Rezension von Lea-Sophie. Lasst das Zitat einfach einmal auf euch wirken.

Mit einem Schlag wurde mir schmerzhaft bewusst, wie kostbar mein Leben doch eigentlich ist und welch unsagbares Glück ich habe, gesund zu sein. Bei Tessa gibt es kein „Eines Tages, Baby…“, bei Tessa gibt es das Hier und Jetzt und vielleicht noch ein Morgen – was sie jetzt nicht erlebt, wird sie vielleicht nie erleben.

Noch ein kleines Zitat zum Abschluss, ich schummle es da einfach mal hinein. Immerhin habe ich den gesamten Beitrag mit Zitaten zu gemacht und jetzt fehlt mir der Platz!

Im Hier und Jetzt bin ich glücklich. Unbeschreiblich glücklich. Und ich kann nicht mehr aufhören zu lächeln. Zum ersten Mal habe ich wirklich das Gefühl, dass ich mich nicht verstecken muss. Oskar kennt meine Narben und ich kenne seine. (S. 329)

Autor: Anne Freytag
Verlag: Heyne fliegt
Seitenanzahl: 367

[Dies & Das] 5 Bücher, die man im Sommer gelesen haben muss ♥︎

Hallo ihr Lieben!

Seid ihr auch schon ferienreif? Wollt ihr auch endlich am Strand entspannen, alle Viere von euch gestreckt, nur mit einem Buch? Aber was für ein Buch? Doch am besten eines, das auch Lust aufs Reisen macht, einen in eine herrlich sommerliche Landschaft abtauchen und den Alltagsstress dahingestellt lässt. Hier seid ihr richtig! Denn heute möchte ich meine 5 liebsten Sommerbücher vorstellen und alle haben sie eines gemeinsam: Sie lassen einen fast mit Sonnenbrand zurück, weil die Sonne scheinbar durch das Buch zu scheinen scheint. Oder aber, es lag doch daran, dass ich die Bücher am Strand in Sizilien gelesen habe, wer weiß?

Aber nun möchte ich euch nicht länger auf die Folter spannen, genießt die Zeit mit einem der Bücher, ich kann sie euch alle tatsächlich nur wärmstens empfehlen (:

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1. Ein Sommer und vier Tage von Adriana Popescu

Inhalt:

Sich mal so richtig verknallen! Das wär´s, denkt sich die 16-jährige Paula, der ihr wohlbehütetes Leben manchmal ganz schön auf die Nerven geht. Paula würde viel lieber ferne Länder bereisen, ein Abenteuer erleben und sich mal so richtig, richtig verlieben. Als sie während der Busfahrt nach Amalfi ins Sommerferienlager versehentlich an einer norditalienischen Raststätte zurückgelassen wird – ausgerechnet mit dem süßesten Typen der Gruppe –, packt sie die Gelegenheit beim Schopf und lässt sich für vier köstliche, völlig losgelöste Tage mit ihm allein durch Italien treiben … Quelle: Randomhouse

Kurzmeinung:

Oh mein Gott, dieses Buch musste ich euch einfach als erstes vorstellen, ich fand die Story so packend, die Geschichte witzig und loslösend und der Schreibstil war einfach das Tüpfelchen auf dem i. Dieses Buch wird euch Lust auf Abenteuer machen, einfach mal die Sachen zu packen und los geht’s! Paula war dabei so eine sympathische Protagonistin und in Kombination mit Lewis … ich sage einfach nur wow. Ich bin hin und weg (: Euch interessiert eine längere Rezension zu „Ein Sommer und vier Tage“? Hier findet ihr sie.

2. Wir fliegen, wenn wir fallen von Ava Reed

Eine Nacht unter den Sternen schlafen. Einen Spaziergang im Regenwald machen. Die Nordlichter beobachten … So beginnt eine Liste mit zehn Wünschen, die Phil nach seinem Tod hinterlässt, gewidmet seinem Enkel Noel und der siebzehnjährigen Yara. Phils letztem Willen zufolge sollen sich die beiden an seiner statt die Wünsche erfüllen. Gemeinsam. Yara und Noel, die sich vom ersten Moment an nicht ausstehen können, willigen nur Phil zuliebe ein. Doch ohne es zu wissen, begeben sich die beiden auf eine Reise, die nicht nur ihr Leben grundlegend verändern wird, sondern an deren Ende beiden klar ist: Das Glück, das Leben und die Liebe fangen gerade erst an. Quelle: Thalia.at

Und natürlich muss in diesem Zusammenhang auch ein Buch von der lieben Ava Reed genannt werden, die mittlerweile zu meinen absoluten Lieblingsautoren zählt. Durch ihre so liebevolle und sympathische Art werden auch ihre Bücher immer mit so viel Herzblut und Fantasie gefüllt, das ihr nicht mehr aufhören könnt, zu lesen, das verspreche ich euch. Auch hier gibt es eine längere Rezension, allerdings ist diese schon etwas älter, also erschreckt euch nicht (:

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3. Love & Gelato von Jenna Evans Welch

Das Land von Gelato und Amore! Doch Lina ist nicht in Urlaubsstimmung. Sie ist nur in die Toskana gereist, um ihrer Mutter den letzten Wunsch zu erfüllen. Aber dann findet sie das alte Tagebuch ihrer Mom, das von deren Zeit in Italien erzählt. Plötzlich erschließt sich Lina eine Welt aus romantischen Kunstwerken, magischen Konditoreien – und heimlichen Affären. Dabei stößt sie auf eine tragische Liebesgeschichte und ein Geheimnis, das nicht nur ihr Leben verändern wird … Quelle: Thalia.at

„Love & Gelato“ ist das Sommerbuch, wenn ihr mich fragt. Und jeder, der ein paar sommerliche Stunden genießen will, muss es gelesen haben!!! Und wenn ihr nach Italien fahrt? Na dann schon überhaupt! Begleitet Lina auf ihrer Reise und ihr werdet dahinschmelzen wie ein Eis im Sommer. Durch dieses absolut schöne Buch, sind meine beste Freundin und ich sogar einen Tag nach Florenz gefahren, weil uns die Beschreibungen aus dem Buch einfach beide sooooo sooooo sooooo überwältigt haben. Und wenn ihr nun meint, eigentlich bevorzugt ihr düstere Literatur, Krimis, Thriller usw? Egal. Dieses Buch wird euch fesseln. Und dann solltet ihr dringend ein Ticket nach Florenz buchen (:

4. Acht Städte, sechs Senioren, ein falscher Name und der Sommer meines Lebens von Jen Malone

Aubree kann es nicht fassen: Ausgerechnet sie, eher Typ Couch-Potato als Globetrotterin, soll eine Europa-Busreise für Senioren leiten. Und sich dabei auch noch als ihre ältere Schwester Elizabeth ausgeben, der sie einen Gefallen schuldet. Das kann doch niemals gut gehen! Tatsächlich hat Aubree gleich von Beginn an alle Hände voll zu tun, um ihre Maskerade aufrechtzuerhalten und nicht von einem Fettnäpfchen ins nächste zu stolpern. Als sie langsam feststellt, dass ihre skurrile Truppe vielleicht doch gar nicht so übel und Fernweh keine merkwürdige Krankheit ist, stößt ein unerwarteter Gast dazu und wirbelt alles durcheinander – Aubrees Gefühlswelt inklusive. Nun muss sie entscheiden, wer sie wirklich sein will. Quelle: Thalia.at

Ihr sucht eher etwas Humorvolles zum Lesen? Etwas, das euch vom Alltag entführt und eine unglaublich witzige Situation nach der nächsten bereithält? Hier habt ihr euer Buch zum Abschalten! Aubree war noch nie irgendwo weit weg, ist das Gegenteil von verantwortungsbewusst und ausgerechnet sie soll nun eine Seniorengruppe durch Europa leiten? Das kann niemals funktionieren, denkt ihr? Na, dann macht euch auf etwas gefasst … Aubree wird euch überraschen (:

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5. Mein bester letzter Sommer von Anne Freytag

Tessa hat immer gewartet – auf den perfekten Moment, den perfekten Jungen, den perfekten Kuss. Weil sie dachte, dass sie noch Zeit hat. Doch dann erfährt das 17-jährige Mädchen, dass es bald sterben muss. Tessa ist fassungslos, wütend, verzweifelt – bis sie Oskar trifft. Einen Jungen, der hinter ihre Fassade zu blicken vermag, der keine Angst vor ihrem Geheimnis hat, der ihr immer zur Seite steht. Er überrascht sie mit einem großartigen Plan. Und schafft es so, Tessa einen perfekten Sommer zu schenken. Einen Sommer, in dem Zeit keine Rolle spielt und Gefühle alles sind … Quelle: Thalia.at

Und den wunderschönen Abschluss wird ein Buch machen, in das ich mich mehrfach schon verliebt habe, auf so viele verschiedene Arten, da es mir einen Gänsehautmoment nach dem nächsten geschenkt hat. Anne Freytag zählt auch zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen und in diesem Roman nimmt sie tatsächlich kein Blatt vor den Mund. Ihr werdet weinen, schreien, aber auch lachen und kreischen. Ihr werdet euch mit Tessa freuen, mit ihr leiden und sie gleichzeitig verfluchen und wenn ihr dann das Buch beendet habt, müsst ihr es gleich noch einmal lesen, weil die Zeit mit Tessa und Oskar einfach so unglaublich kurz war. Dieses Buch ist für jene, die auch im Urlaub nach ein wenig Tiefgründigkeit suchen (:

Soooo … das waren meine 5 Sommerfavoriten, was haltet ihr von den Büchern? Habt ihr vielleicht eines davon schon gelesen, das euch auch so begeistert hat?

Danke fürs Lesen!
Kathi (:

[Travel] USA | New York – die Stadt, die im wahrsten Sinne niemals schläft!

Hallihallo ihr Lieben!
Im Sommer habe ich unglaublich viel erlebt, da ich dieses Jahr die Matura geschafft habe und daraufhin 2 Monate lang frei gehabt habe – und wie verbringt man seine Zeit sinnvoller als im Ausland mit dem Ziel unendlich viele neue Erfahrungen zu sammeln, die einen später als Person unterstützen werden, um zu wachsen, Neues zu erfahren. Und mein absolutes Highlight ist diese eine Woche in New York gewesen. In diesem Beitrag möchte ich euch in diese quirrlige, energiegeladene Stadt mitnehmen und euch erzählen, was ich in der Mega Metropole so erlebt habe. Vielleicht werden zu einem späteren Zeitpunkt auch noch Beiträge folgen, in denen ich euch über meine Highlights genauer berichte oder euch weitere praktische Tipps für eine Reise in den Big Apple gebe. Aber jetzt mal los:

Tag 1: Ankunft und erstes Kennenlernen mit dem Times Square

Los ging es ganz in der Früh in Wien, von wo aus wir nach Madrid losgestartet sind und weiter nach New York. Ganz klassisch sind wir am JFK Flughafen gelandet und auch, wenn im Internet allgemein davon gesprochen wird, dass die Einreiseschlange viel zu lange sei, habe ich das nicht so empfunden. Die Aufteilung mit „American Passports“ und „All other Passports“ war beim Grenzverfahren zwar schon ziemlich witzig, aber nachdem „All other Passports“ dann doch ein paar mehr waren als die „American Passports“ wurden wir zu der amerikanischen Schlange umgeleitet, wodurch das Verfahren sehr verkürzt worden ist. Dann noch Koffer holen und auf geht es in eins der begehrten gelben Taxis ab in die Stadt. Der Verzehr war zäh. Wir waren alle müde. Und doch: Ich gebe zu, ich hatte Tränen in den Augen, als ich es wirklich realisiert hatte: Ich war in New York. Der Stadt, die niemals schläft. Eine Stadt, anders, als alles andere, was ich zuvor gesehen hatte. Nach einer geschlagenen Stunde in dem engen Taxi sind wir dann direkt an unserem Hotel am Times Square abgeliefert worden, haben nur kurz unsere Zimmer bezogen und uns sogleich in die Menschenmenge gestürzt. Und ja, Menschenmenge und Times Square kann man eigentlich als Synonym gleichsetzen. Es war bunt, krell, überwältigend, einzigartig, und definitiv eine Überforderung, nachdem es für unsere gestörte Uhr schon etwas nach Mitternacht gewesen ist. Wir haben uns durch die Menschen geschoben, haben dem „M&Ms“-Store am Times Square einen Besuch abgestattet und letztendlich haben wir es uns auch noch in einem typisch amerikanischen Lokal gemütlich gemacht und original Burger gegessen. Auch zu diesem Zeitpunkt war es für mich noch etwas unwirklich, etwas unfassbar in einer Stadt wie dieser zu sein. Ich war gespannt. Aufgeregt. Wollte wissen, was New York so zu bieten hatte. Und oh mein Gott, enttäuscht wurde ich mit Sicherheit nicht. 

Tag 2: Empire State Building, Macys und die Public Library

Wenn euch jemand jemals weißmachen wollte, New York sei eine Stadt, die man in 2 bis 3 Tagen locker abklappern kann, dann glaubt dieser Person nicht. Niemals. Wir waren eine Woche in der schillernden Metropole und haben weit nicht alles gesehen, was wir uns gewünscht hätten, obwohl wir von in der Früh bis spät Abends auf den Beinen waren. An diesem ersten Tag haben wir uns aber doch erlaubt, etwas länger zu schlafen, da die Zeitverschiebung einen sonst zu sehr mitnimmt. So sind wir erst um 10 Uhr mit knurrenden Mägen losgestartet, haben davor noch amerikanisches Frühstücksfernsehen geschaut und es uns dann in einem der weit verbreiteten Supermarkt-Restaurants gemütlich gemacht. 

Und was isst man so als typisch amerikanisches Frühstück? Genau, Bagels und Pancakes. Mit übermäßig viel Ahornsirup übrigens, nur damit das klar ist. Und dann ging das Erkunden dieser facettenreichen, großartigen Stadt auch schon los. Wir haben uns schon einige Tage vorher im Internet Tickets für das Empire State Building gekauft und haben uns dafür entschlossen, unser Abenteuer mit einem Ausblick über New York zu beginnen, um eine gute Übersicht zu gewinnen. Also ging es mit insesamt 2 Liften auf das historische Gebäude, nicht ohne Grund das Liebnlingsgebäude von Ted Mosbey (How I met your mother). Dadurch, dass es noch relativ früh gewesen ist, haben wir uns die Aussicht auch nicht mit so vielen anderen Touris teilen müssen und von da oben hat sich plötzlich alles so klein angefühlt: der Central Park als grüne Fläche inmitten von Hochhäusern, riesige Blocks sind auf Mausegröße geschrumpft und die gelben Taxis waren nicht mehr als winzige Punkte. Faszinierend. Wir sind einige Male auf der Plattform Runden gegangen, haben immer noch neue Details entdeckt, aber letztendlich haben wir uns vom Empire State auch wieder verabschiededet und sind zum „Macy´s“ aufgebrochen, dem „World largest store“, wie er sich selbst betitelt. Klar, in New York reihen sich nicht nur atemberaubende Gebäude aneinander, man bekommt auch an jeder Ecke zu spüren, dass es sich nicht nur um eine gewöhnliche Großstadt sondern die Metropole des Konsums handelt. Auch das ist eine Seite von New York, die es zu entdecken gilt. Im „Macy´s“ angekommen reihten sich, wie schon zu erwarten war, Designer-Stores aneinander. Mich fasziniert hat der Laden aber aufgrund ganz anderer Details: Im Starbucks gab es noch die großen, originalen Fenster aus einem anderen Jahrhundert und die Rolltreppen in den höheren Stöcken waren noch aus Holz, im ganz altmodischen Stil gehalten. 

Nachdem wir uns also ein bisschen dem Konsum hingegeben hatten, ging es weiter zur New York „Public Library“, ein sehr altes und historisches Gebäude, das mich und mein Leserherz sehr erfreut hat. Ja, mich macht es unmittelbar glücklich, wenn ich Bücher an Bücher und noch mehr Bücher gereiht sehe. Aber das war mehr. Bücher in einem Raum im Harry Potter-Style mit Ausgaben in Chinesisch, Deutsch und Englisch haben mich noch um ein Vielfaches mehr beeindruckt. Und dann? Na ja, dann haben wir die Bibliothek nur einmal umrundet und sind schon im süßen Bryant Park gelandet. Der hatte Charme, das könnt ihr mir glauben. Alles war grün, mit Blumen geschmückt, teilweise mit Efeu verwachsen. Es gab ein Karoussel, viele Lese- und Spielecken für Kinder und das Alles umsäumt von Hochhäusern, deren Enden man nur sehen kann, wenn man den Kopf gen Himmel streckt. 

Da einem in New York ja Gott sei Dank nieeeee langweilig wird, haben wir danach gleich einmal der 5th Avenue einen Besuch abgestattet. Diese geht nahe vom Times Square weg und ist berühmt da sie … na ja, wie die Kärnterstraße in Wien oder die „Champs Elysees“ in Paris ist. Wir sind also auf menschenüberströmten Straßen an Geschäftern vorbeigeschlendert und das New Yorker Leben ein wenig genossen. Gelbe Taxis da. Berittene Polizei dort. Es gibt echt jede Menge zu sehen und letztendlich sind wird dann auch noch im Trump Tower gelandet, haben uns über den dort zur Schau gestellten Luxus und Protz ein wenig gewundert und sind dann weiter bis zum Central Park. Da es an diesem Abend schon recht spät war, haben wir uns den grünen Himmel aber für einen anderen Tag aufgespart und uns unsere Bäuche lieber mit amerikanischem Essen zugeschlagen. In den nächsten Tagen würden wir dann wohl auch noch auf gesünderes Essen umsteigen, aber na ja, New York ist eben berühmt für seine fettige Pizza und weitere viel zu leckere Dinge, als dass man darauf verzichten möchte, wenn man schon einmal im „Big Apple“ ist. 

Tag 3: Central Park, National Museum of Natural History und China Town

Interessante Kombination, die wir so an diesem Tag verwirklicht haben oder? Tatsächlich hatten die rassanten Schauplatzwechsel aber damit zu tun, dass es uns an diesem Tag ein wenig abgeregnet hat. Ja ja, man kann über New York im Regen sagen, was man will, aber es ist genauso eklig wie in jeder anderen Großstadt auch: Nass. Grau. Und der ganze Dreck, der sich am Boden angesammelt hat, wird gleich noch ein bisschen matschiger. Aber alles von vorne:

In der Früh hat uns der Wecker ein wenig zu früh aus dem Bett geworfen, vor allem, wenn man bedenkt, dass wir am Vortag auch nicht wahnsinnig früh ins Bett gewackelt sind, aber trotzdem war es notwendig, diesen Bucket-List-Moment abzuhaken: Wir wollten im Central Park laufen gehen. Und das war wohl dann der Moment, in dem ich an New York mein Herz verloren habe. Warum fragt ihr euch? Es ist eine Stadt, wie es sie auf dieser fantastischen, vielfältigen Welt nur ein einziges Mal gibt. Als wir unser Hotel so früh verlassen haben, hat es gewuselt vor waschechten New Yorkern, die sich ihren Weg zur Arbeit gebahnt haben, aber es gab auch viele, die mit uns gemeinsam das Ziel Central Park hatten. Vom Times Square braucht man auch nur einen guten Kilometer zum Central Park und dann ging es auch schon los: Wir haben uns in eine Schlange aus Läufern gehängt, uns nicht fremd, nein, sondern dazugehörig gefühlt. Das war ein Gefühl, das mir so niemand je wieder nehmen kann, deswegen ist es umso wichtiger für mich, diese Erfahrung gesammelt zu haben. Und so viele sportbegeisterte Menschen auf einem Fleck, an einem Wochentag um 6 Uhr sieht man selten, das könnt ihr mir glauben. Nach dieser Erfahrung sind wir erst einmal in einem französischen Restaurant frühstücken gewesen und haben danach den gesamten Vormittag im Central Park verbracht. Es gibt so viel Außergewöhnliches zu sehen, unter anderem Hundesitter und Nannys, die den Park nutzen, aber auch an idyllischer Natur mangelt es hier nicht. Klar, es hat einen leicht bitteren Nebengeschmack zu wissen, dass der gesamte Park künstlich angelegt worden ist und die hohen Felsen, die im gesamten Areal verteilt sind, niemals echt sein können, aber mittlerweile hat sich auch in diesem Fläckchen die Natur ihren Weg gebahnt. Bäume sind mit Efeu überwuchert, wenn man aufmerksam die Baumkronen beobachtet, kann man einige exotische Vögel entdecken und vor allem gibt es soooooo viele süße Eichhörnchen, die ich mit Brot gefüttert habe! An „Sehenswürdigkeiten“ im Central Park gibt es auf jeden Fall die „Strawberry Fields“, die man sich nicht entgehen lassen sollte sowie das „Boathouse“, das sogar für New Yorker Verhältnisse nicht günstig ist, aber trotzdem für eine Auszeit perfekt ist! Das Erlebnis Central Park sollte man sich also auf keinen Fall entgehen lassen!

Am Nachmittag haben wir uns dann entschieden, ins National Museum of Natural History zu gehen, denn ein Museumsbesuch gehört in New York bei der großen Auswahl genauso wie Brooklyn Bridge oder Emire State Building dazu! Außerdem hat es geregnet und da war es ganz praktisch, sich ein wenig ins Trockene zu retten. Meine Eindrücke im Museum waren auch unglaublich positiv, es war sehr beeindruckend, viele Dinosaurier und andere Ausgrabungen zu bewundern. Außerdem ist die große Eingangshalle aus „Nacht im Museum“ bekannt, falls ihr den Film gesehen habt. Nach einigen ereignisreichen Stunden sind wir dann auch weitergezogen mit einem nächsten großen Ziel: China Town und Little Italy. Vor allem in China Town fand ich es beeindruckend, wie schnell man sich ein wenig wie in einer anderen Welt fühlt. Die Häuser waren mit chinesischen Schriftzeichen verziert, es gab einige Märkte mit sehr exotischen Früchten und natürlich gaaaaaanz viel chinesisches Essen. Danach sind wir weiter nach Little Italy gegangen, was ja Gott sei Dank gleich nebenan ist. Was mich an Little Italy am meisten beeindruckt hat? Das Weihnachtsgeschäft, das wir besucht haben. Spaß beiseite, Little Italy hat ja zugegebener Maßen heute nicht mehr den besten Ruf, da es nur noch sehr wenige Restaurants gibt, die tatsächlich italienische Küche anbieten und auch diese sind schon einwenig, wie soll ich das formulieren … schmuddelig. Also waren wir eben im Weihnachtsgeschäft. Ich muss zugeben, ich bin ein Weihnachtsfan, durch und durch, ich liebe die Dekoration, die Kekse, das ganze Drum und Dran eben, aber so, wie das schönste Fest im Jahr in Amerika aufgebauscht wird, ist es mir persönlich schon ein wenig zu viel, zu sehr vom eigentlichen Weg abgekommen. Nichtsdestotrotz, waren aber zwei Stöcke vollgepackt mit Kugeln, Plastikchristbäumen und Santas eine Erfahrung an sich!

Tag 4: New Yorks Wahrzeichen vom Bus aus erleben

An Tag vier unserer Reise haben wir vorgehabt, uns einmal einen grundlegenden Überblick zu verschaffen und einige der Sehenswürdigkeiten mit einem der vielen Sightseeing Busse abzuklappern. Man kann sagen über diese Busse, was man will, sie sind mittlerweile Bestandteil einer jeden Großstadt und oft kann man so sein Wissen über diese oder jene Dinge und Gegebenheiten noch ein wenig aufbessern. 

Wir haben uns jedenfalls entschieden, unseren Plan mit der Gray Line durchzuführen. Ob das ein Fehler war? Angefangen hat ja alles gut. Die rote und somit meistfrequentierte Linie schickt laufend Busse, die zwar immer sehr voll gepackt sind, aber man muss wenigstens nicht lange warten. Wir haben uns für den ganzen Tag aber unsere persönlichen Routen zusammengestellt, das hat allerdings schon am Vormittag nicht unbedingt gefruchtet. Das Problem: Zu viele Menschen, zu wenig Busse. Alle Linien abgesehen von der roten schicken praktisch keine Busse, die Guides, die bei den Stationen stehen, kennen sich nicht aus und auch sonst hat die gesamte Organisation zu wünschen übrig gelassen. Zu Mittag sind wir dann eineinhalb Stunden vor dem Rockefeller Platz gestanden und haben auf einen Bus gewartet, das hat uns dann alle ein wenig wild gemacht, weil es auch keine Informationen gab, wann der nächste Bus kommen würde. Zurückblickend würde ich also durchaus behaupten, dass die Bustour das Einzige war, das ich gegen eine alternative Aktivität austauschen würde. Allerdings hat uns unser Ticket am Abend auch ermöglicht, die Night Tour zu buchen und das war eines meiner absoluten Highlights in New York. Wir sind mit dem Bus über die Manhattan Bridge gefahren und haben die Skyline auf die ganze Stadt gesehen, die mir jetzt noch Gänsehaut auf die Arme treibt, wenn ich nur an diesen ganz besonderen Momant denke. P.S.: Um die Night-Tour mitmachen zu können, kann man auch direkt vor Ort ein Ticket um ca. 20 $ pro Person erwerben, das ist aber absolut empfehlenswert!

Tag 5: Erkundung von Lower Manhattan

Wenn jemand euch von New York erzählt, was kommt euch dann als Erstes in den Sinn? Genau! Die Freiheitsstatue. Und um die und ganz Lower Manhattan sollte sich der heutige Tag drehen. So, und jetzt ein Tipp vom (möchtegern) Profi: Die Freihheitsstaue ist heutzutage ein so touristenüberlaufener Ort, plant gut, auf welchem Weg und wann ihr sie besuchen wollt! Zwar gibt es die Möglichkeit, mit einem Boot auf Ellis Island zu fahren und sich dann mit tausenden Menschen zu rangeln, den Weg auf die Spitze zu wagen, das ist aber absolut nicht empfehlenswert. Vor allem, wenn ihr Geld und Zeit sparen möchtet. Viel praktischer ist es, mit der „Staten Island Ferry“ zu fahren und das möglichst ganz in der Früh. Die Fähre ist eigengtlich dazu da, die Pendler von Staten Island nach Manhattan und wieder zurück zu fahren, allerdings stellt sie auch eine nette Möglichkeit dar, einen Blick auf die Freiheitsstatue zu werfen und das ganz ohne zu bezahlen. Am besten wäre es wirklich, wenn ihr eine Fähre vor 8 Uhr am Morgen erwischt, dann gehört die Aussichtsplattform nämlich euch alleine!

Nachdem wir also mit der Fähre hin und auch wieder zurück gefahren sind, haben wir uns uns unseren Weg zur Wall Street gebahnt, haben kräftig gestaunt und Fotos gemacht und sind gleich weiter zum One World Trade Centre und dem 9/11 Memorial spaziert. Es ist wohl der bewegendste Ort in Manhattan, jedenfalls meiner Einschätzung nach. Vor dem One World Trade Centre gibt es einen riesigen Platz, der ganz neu anglegt worden ist und auf dem man die alte Kugel bewundern kann, die überlebt hat, obwohl sie unter den Twin Towern eingequetscht gewesen ist. Der ganze Bereich rund um das Momorial ist neu gemacht worden und es ist unschwer erkennbar, dass sich wahrliche Design-Genies und Architekten der Oberklasse an dem Bau ausgelassen haben. Dort wo früher die Twin Towers gestanden haben, sind jetzt zwei riesige Wasserbecken mit tosenden Wasserfällen und an der stählernen Eingrenzung stehen die Namen derer, die bei dem Unglück ums Leben gekommen sind. Man geht an den Becken vorbei und ist sprachlos. Dieses Gefühl bedarf keiner Worte, es ist für mich in diesem Moment so überwältigend gewesen und doch hat es sich gut angefühlt zu wissen, dass die New Yorker sich auch von so einer Katastrophe nicht unterkriegen lassen und etwas aus dem Boden stampfen, das nun für eine lange Zeit an den Vorfall erinnert. Neben dem 9/11 Momorial ist aber auch die U-Bahn Station ganz neu gebaut worden und lässt so manche Fotografie-Herzen höher schlagen. Nein, ich will nicht wissen, wie viel der Bau gekostet hat, aber es ist schon eine Erfahrung an sich, dieses futuristische Gebäude zu erleben und auf sich wirken zu lassen. Am Freitag ist auf der Außenseite auch immer ein Food-Festival, wie ich es getauft habe, aber am beeindruckendsten ist dann trotzdem das Innenleben. Man kann diese hohen Decken, diese grazilen Rundungen, dieses durchdachte Design gar nicht in Worte fassen. Jedenfalls gibt es dann auch noch ein Einkaufszentrum, das „Brookfield Place“, das natürlich auch im gleichen hellen und weißen Design gestaltet worden ist. Hier sticht vor allem der mit Palmen übersähte Wintergarten und die Terasse heraus, auf der man es sich mit seinem eigenen Mittagessen gemütlich machen kann. Das haben wir auch gleich genutzt, um uns ein leckeres (überteuertes) Eis in einem angrenzenden Restaurant zu kaufen! Lecker!

Auch danach ging es für uns natürlich aktiv weiter, zuerst mit einem Besuch im Greenwich Village, das mich auf eine ganz besondere Art begeistert hat. Mal davon abgesehen, das es heute zu den teuersten Vierteln in New York City gehört, begeistert es durch eine sehr grüne Atmosphäre und kaum höhere Gebäude. Das bringt mich dazu, dass ich Folgendes unterstrichen haben möchte: New York ist eine Stadt, die man nicht mit wenigen Adjektiven beschreiben kann. New York, ist dreckig, sündhaft teuer, fasst wahrscheinlich die meisten Stereotype über amerikanische Großstädte zusammen, und doch: Es ist so unglaublich vielfältig, das mir der Atem stockt, wenn ich nur daran denke. New York kann nicht so einfach chrakterisiert werden, das macht es so unglaublich besonders, man kennt den Spirit, der dort vorherrscht, erst, wenn man sich daruaf eingelassen hat, ihn zu spüren, ihn zu erleben. 

Weiter im Geplapper also. Im Greenwich Village gibt es die Bleeker Street, die wir auch entlang gelaufen sind und durch „Sex an the City“ berühmt geworden ist. Ansonsten herrscht aber auch im gesamten Viertel eine Aura an Akzeptanz und Gleichberechtigung. Hier befindet sich auch die Bar, in der der Lesben- und Schwulenaufstand begonnen hat und diese Toleranz, der Wille auf eine gerechtere Zukunft, den spürt man auch. 

Danach sind wir wieder zurück zum One World Trade Centre, denn dieser Turm sollte heute auch noch bestiegen werden. Haha, Scherz, in Amerika werden keine Treppen gestiegen, da fährt man lieber mit einem Lift, der in 49 Sekunden etwa 500 Meter überwindet (typisches Stereotyp übrigens, der Satz gefällt mir aber so gut, deswegen wird er nicht gelöscht). Oben angekommen wurde auch eine richtig coole Show inszeniert, das möchte ich euch aber gar nicht genauer verraten, weil es mich selbst auch sehr überrascht hat, und dann war da dieser Ausblick. Der Grund, weswegen wir diesen Lift überhaupt bestiegen haben und sündhaft teure Eintrittskarten gelöst haben. Und ja, dieser Blick, der hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt. Es war so wunderschön, wie die Sonne auf dem Meer geglitzert hat, wie alles kleiner als Ameisen war, man im ersten Moment den Atem angehalten hat, um diesen ganz besonderen Moment einzusaugen, die Atomsphäre abzuspeichern. 

Kennt ihr das, wenn ihr erst merkt, wie viel wirklich passiert ist, wenn man es in Worte fasst und aufschreibt? So geht es mir gerade! Denn nach dem Besuch im One World Trade Centre haben wir noch dem Grand Central Terminal einen Besuch abgestattet. Hier hat mir besonders gut dieser Kontrast zwischen alt und neu gefallen. Vor der Tür die verglasten Gebäude, die in den Himmel ragen, doch sobald man das historische Gebäude betritt, fühlt man sich wie in eine andere Welt gezogen. Die Deckenwände sind hoch, das Licht ist gedimmt und alles ist mit Ornamenten verziert und … na ja, riesig. Die Eingangshalle ist definitiv eine Erfahrung für sich, allerdings gibt es im Untergeschoß noch einen sehr süßen Markt mit vielen frischen Früchten und kreativ gestaltetem Essen. Außerdem, so heißt es jedenfalls, muss man unbedingt der Austernbar einen Besuch abstatten. Als wir dort angekommen sind, wurde vor dem Restaurant gerade eine Yoga-Praxis abgehalten, sehr amüsant zum Zusehen jedenfalls!

Tag 6: Brooklyn Bridge bei Sonnenaufgang, Broadway Musical und Chelsea Market

Seid ihr eher die Frühaufsteher oder Langschläfer? Ich bin froh, mich als ersteres zu bezeichnen, denn für folgenden Ausflug braucht man doch etwas Aufsteh-Motivation: Wir haben beschlossen, die Brooklyn Bridge abseits der Menschenmassen in den frühen Morgenstunden kennenzulernen. Ob das eine gute Idee war? Definitiv, ich zweifle keine Sekunde daran! Der Zeitpunkt war schon das größere Problem, denn um einen fabelhaften Sonnenaufgang zu erleben, muss ja auch das Wetter mitspielen. Zu viele Wolken oder gar Regen wären da nicht förderlich. Letztendlich haben wir aber den Samstagmorgen auserkoren, um uns um 3:30 Uhr morgens aus dem Bettchen zu schälen, in die U-Bahn zu steigen und zur Brooklyn Bridge zur fahren. Schon viel witziger war es jedenfalls, als wir dann in Brooklyn angekommen sind, den Aufgang zur Brücke nicht gefunden haben und nachfragen mussten … Was sich dieser Typ wohl von uns gedacht hat? Würde mich wirklich interessieren! Und dann war es so weit. Wir haben die Brücke noch im Mondschein betreten und sind dann langsam entlang spaziert. Da ich mich an dem Anblick nicht sattsehen konnte, habe ich eigentlich ständig fotografiert, und kann nun behaupten, einen wunderschönen Übergang von der ganz dunklen Bridge bis zur hell erleuchteten zu haben. Der Sonnenaufgang an sich war dann das absolute Highlight. Alles war in satte Farben getaucht und hat sich einfach nur auf eine perfekte Art magisch und einzigartig angefühlt. Weniger magisch war blöderweise die Frühstücksuche danach. Samstag morgen in New York … neee, da sind einfach zu wenige Menschen auf, als dass wirklich irgendwelche Restaurants offen waren. Letztendlich sind wir dann im Oculus fündig geworden, aber da war ich tatsächlich schon ein wenig hangry …

Danach haben wir uns noch einmal zum Bryant Park aufgemacht, um da den „Whole Foods Market“ zu besuchen. Eigentlich nur ein Supermarkt, aber auf amerikanisch ist einfach alles cooler, okay? Da haben wir dann auch organic Peanut Butter, local fruits und Bagels bekommen. Danach haben wir uns ein wenig ausgeruht, denn von dem frühen Aufstehen sind wir allesamt ziemlich platt gewesen und am Nachmittag sollte ja noch ein Musicalbesuch anstehen. Zum Thema Musical in New York gibt es auch ganz verschiedene Meinungen. Manche meinen, man bekommt günstige Tickets vor Ort. Wir waren dazu etwas kritisch eingestellt, da wir ja Plätze nebeneinander, um eine bestimmte Uhrzeit und sowieso ein bestimmtes Musical haben wollten, … Deswegen haben wir Karten für Aladdin vorab online gebucht. Diese Entscheidung bereue ich auch keineswegs. Direkt am Ticketschalter gab es nur noch Restkarten, die auch um die 100$ pro Karte gekostet haben, insofern haben wir nicht wirklich mehr bezahlt, haben aber unsere Wunschplätze nebeneinander gehabt. Das Muscal an sich war defintiv auch eines meiner Highlights! Deswegen mein Tipp: Wenn ihr schon einmal in New York seid, müsst ihr euch selbst den Gefallen tun und in ein Musical gehen. Die Szenerie ist atemberaubend und die Vorstellung für mich ein weiterer Bucket-List-Moment gewesen!

An diesem Abend haben wir dann auch noch das angesagte Viertel „Hudson Yards“ besucht. Mit vielen anderen Menschen sind wir dann über die „High Line“ spaziert und ich bin abermals von der Kombination zwischen alt und neu fasziniert gewesen. Die ganze Wegstrecke ist bepflanz gewesen und neu gebaute Luxuswohnungen haben sich mit den alten typischen Lagerhallen abgewechselt. Am Ende der High Line befindet sich dann auch der Chelsea Market, der in einer solchen Halle eröffnet worden ist. Auch er ist typisch New York, nämlich vielseitig, divers und durch verschiedene Gerüche und Gerichte geprägt. Ein Insidertipp am Rande: Geht in das Untergeschoß, wenn ihr behaupten wollt, an der Geburtsstätte des Oreokekses gewesen zu sein. Gesagt wird häufig, dass man hier recht billig essen kann. Auch, wenn ich diese Erfahrung nicht gemacht habe, wurde ich mit einem leckeren Sandwich und hausgemachten Chips verwöhnt, die ich wirklich seeeehr gerne mochte. 

Tag 7: Gospel Messe, Coney Island und „How I met your mother“-Bar

Wenn es eines gibt, das man in New York machen kann, dann ist es außergewöhnliche Dinge erleben. Dinge, die einem den Atem rauben, die einem den Rest seines Lebens im Gedächtnis bleiben. So war es bei mir und dieser Gospel Messe, die wir am Sonntag Morgen besucht haben. Im Vorhinein haben wir uns einigermaßen informiert, herausgefunden, dass es als Außenstehender relativ streng ist, in diese Kirchen hineinzukommen und mitzufeiern. „Diese Kirchen“ gibt es übrigens in Harlem und das an jeder zweiten Straßenecke. Wir haben uns schon im Vorfeld dazu entschieden, unser Glück bei der „The Abyssinian Baptist Church“ zu versuchen. Ich habe tatsächlich daran gezweifelt, dass wir wirklich hineinkommen, es hieß, man sollte geschlossene Sachen tragen, keinen Rucksack mit sich führen und so weiter und so fort. Die Realität sah aber etwas anders aus: Wir wurden so herzlich mit „God bless you“ begrüß, wurden in den gesamten Gottesdienst miteinbezogen, viele Einheimische sind beim „Friede sei mit euch“ auf uns zu gekommen, haben uns die Hand geschüttelt und wollten wissen, wo wir her sind. Und dann erst die Musik. Noch nie habe ich eine solche positive Energie in einer Kirche gespürt. Der Chor hat wirklich alles gegeben, ich habe mich wie in „Sister Act“ gefühlt, und „Oh happy day“ haben sie sogar auch gespielt. Alles dort war so freundlich, so aufmerksam und hat mein Bild über die Amerikaner (und innen (; ) sehr geprägt. Ich sage nur so viel: Auch das müsst ihr einfach selbst erleben, um dieses Gefühl, das ich hier schon einen Absatz lang zu beschreiben versuche, wirklich zu verstehen.

Danach sind wir in Harlem zu einem sehr angesatem Lokal gegangen. Es hieß „The Grange“ und wir haben wirklich ein sehr leckeres Frühstück mit frischem Obst, gegrilltem Pfirsichbrot, Pancakes, … bekommen. Danach ging es mit der Metro nach Coney Island. Dieser Abschnitt von New York liegt in Brooklyn und befindet sich direkt am Meer mit einem großen Freizeitpark inklusive. Wir sind am Strand entlang spaziert, haben fritierte Sachen gegessen und haben eine Achterbahn bestiegen (nicht unbedingt in der Reihenfolge). Das war definitiv ein sehr entspannter Sonntag und als wir wieder in Manhattan angekommen sind, waren wir noch auf Roosevelt Island, sind mit der Schwebebahn gefahren und haben uns danach auf einen perfekten letzten Abend gefreut: Es sollte in die „How I met yor Mother“-Bar gehen, die in Wirklichkeit McGees Pub heißt. Die Geschichte dahinter ist die, dass es die Lieblingsbar von den Produzenten der Serie gewesen ist (oder immer noch ist, wer weiß) und sie nach dieser die Bar aus dem Film orientiert haben. Tatsächlich ist sie aber wirklich unglaublich ähnlich. Mittlerweile werden auch T-Shirts mit der Aufschrift „It´s going to be legen … wait for it … dary“ verkauft. Die Cocktails sind an den Getränken aus der Serie orientiert und das Essen ist preiswert und echt richtig lecker. Nur einen Haken hat die Sache: Wenn ihr einen Sitzplatz wollt, solltet ihr im Vorhinein wirklich reservieren. Wir haben zum Glück noch einen Tisch bekommen, aber nach uns mussten alle Menschen abgelehnt werden, da die Bar nicht sonderlich groß ist und somit nicht für die vielen „How I met your Mother“-Fans dieser Welt reicht. 

Fazit

Auf New York muss man sich einlassen. Der Big Apple ist eine Stadt, die man fühlen muss, die viel bietet, was uns Europäern unbekannt, neu ist, was uns schnell Stereotype aufbauen lässt, die aber so einfach nicht wahr sind oder differenziert betrachtet werden müssen. Ja, New York City ist ein Erlebnis, keine Stadt. Sie ist verschieden, divers, nicht mit wenigen Worten beschreibbar. Aber vor allem zaubert sie mir nun ein wohlig schönes Gefühl in mein Herz, jedes Mal, wenn ich an meine große Freundin denke. Denn New York ist einzigartig. Und ihr solltet die Chance nicht missen, wenn ihr einmal in die Stadt, die niemals schläft, reisen könnt❤︎.

Zu guter Letzt möchte ich euch noch die Beiträge von der lieben Ivy ans Herz legen, wenn ihr noch mehr über diese traumhafte Stadt erfahren wollt. Ich habe im Vorfeld all ihre Beiträge gelesen, was meine Vorfreude noch um einiges mehr gesteigert hat! Danke dafür!

[Books] Ich glaub, ich seh doppelt – gleiche Buchcover

Ihr glaubt uns etwa nicht? In den folgenden Absätzen soll es um zwei verschiedene Beispiele gehen, die euch zeigen werden, dass es tatsächlich oft Zwillingsbuchcover gibt – und das sogar bei größeren Verlägen.

Achtung, dieser Beitrag könnte Formen von Sarkasmus und nicht ernst gemeinter Provokationen beinhalten.

„The Deal – Reine Verhandlungssache“ vs. „Forever in Love – Das Beste bist du“

Beginnen wir einmal mit zwei Büchern, die beide aus dem YA-Genre sind und von ziemlich großen Verlägen stammen. „The Deal“ ist aus dem Piper-Verlag und „Forever in Love“ vom LYX-Verlag. Eigentlich hat das Ganze schon etwas recht Positives. Ihr habt euch auch immer gefragt, wie der Mann von „The Deal“ von vorne aussieht? Tja, jetzt habt ihr eure Antwort. LYX war so freundlich und hat dieses Geheimnis gelüftet – was für ein Glück.

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Aber jetzt einmal ehrlich: Beide Cover sind eindeutig beim gleichen Shooting entstanden. Die Personen tragen die identische Kleidung, das Licht scheint beide Male auf die Haare der Frau und die Pose ist auch die selbe. Einzig und allein der Blickwinkel ist also verändert worden – wir müssen schon sagen, die Kreativität lässt da eher zu wünschen übrig. Dachten die Verläge wirklich, dass es niemand bemerkt? Dass ihr kleiner Schwindel unentdeckt bleibt? Na ja, leider nicht mit uns. Ist euch das ähnliche Buchcover vielleicht auch schon aufgefallen?

It’s called „Originality“ – You should try it sometime

Die Frage ist doch: Wer hat nun wem nachgemacht? So schwer es für uns ist, euch diese traurige Info zu geben: Der Piper-Verlag ist wohl der Übeltäter, da „The Deal“ erst ein Jahr nach „Forever in Love“ erschienen ist. Wenigstens haben die beiden Bücher nicht den gleichen Inhalt – auf jeden Fall mehr oder weniger. Sie spielen zwar beide an einem College und es geht in beiden um Football, aber das waren auch schon die Gemeinsamkeiten. Ob das nun viele oder wenige sind, darf jeder für sich selbst entscheiden …

„Belle et la magie – Hexenherz“ vs. „Biss zum Sieg“ vs. „Kein Prinz für Riley“

Nun haben wir sogar drei Bücher gefunden, die alle mit der selben Person am Cover geschmückt worden sind. Wo bleibt da die Fantasie?! Oder zumindest das Talent, sich zu informieren, ob nicht die gleiche Frau schon auf dem Cover eines anderen Verlages zu finden ist?

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Vor allem bei „Belle et la magie“ und „Biss zum Sieg“ sind die Ähnlichkeiten auf den ersten Blick auffallend. So auffallend, dass wir am Anfang dachten, es handelt sich um die gleichen Bücher … Das war vielleicht nicht ganz so geplant. Was dachten sich die Verläge denn dabei? Nehmen wir das selbe Mädchen und fügen es in einen anderen Hintergrund ein? Wobei anders relativ gesehen werden muss. Immerhin haben beide Bücher Äste und Vögel auf dem Cover. Allerdings behandeln die Büchlein andere Themen, denn während es in „Belle et la magie“ um Hexen geht, handelt „Biss zum Sieg“ von Vampiren. Juhu, wenigstens etwas …

Und an dieser Stelle könne wir einen super Vergleich zur Schule liefern, die für uns dieses Jahr Gott sei Dank gelaufen ist (😍!!!) Also, so ist das doch auch in der Schule beim Abschreiben: Die Größeren sind doch immer besser als die Kleineren und haben schon mehr Erfahrung. Anscheinend ist diese Tatsache auch auf Verläge bei der Gestaltung von Buchcover umzumodeln. Wenn man ganz genau hinschaut, sind bei „Biss zum Sieg“ noch Reste von der Bildbearbeitung zu finden, während bei Carlsen Impress und „Belle et la magie“ etwas mehr Können zu vermuten ist. Unsere Schulssfolgerung war deswegen, dass „Belle et la magie“ vor „Biss zum Sieg“ erschienen sein muss, jedoch ist dem nicht so! Wie auch in der Schule üblich, lassen die Großen die Kleinen arbeiten und Carlsen Impress hat sich „dp digital publishers“ als sein kleines Opfer ausgesucht. Schade, wie ihnen ganz anscheinend die Ideen ausgehen.

Individuality of Expression ist the beginnig and end of all art

Nachdem wir nun über die Zwillinge der kleinen Coverfamilie gesprochen haben, dürfen wir natürlich die jüngere Schwester der zwei nicht vergessen. Die Rede ist von „Kein Prinz für Riley“.

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Also, wie ihr vielleicht schon gesehen habt, hat das kleine Geschwisterchen große Ähnlichkeit mit ihren Brüdern – wenn auch nur auf den zweiten Blick. Mit ihrem Umhang und für die Familie typischen Pose ist nach kurzer Zeit klar, dass sie etwas mit ihnen gemeinsam hat. Zum Glück, hat sie dann rein Charakterlich nichts mit ihren Brüdern zu tun – Statt in einem Wald verbringt sie ihre Zeit lieber mit ihrem Freund, was vielleicht an ihrem veränderten Gesicht liegt…wer weiß. Erfreulicherweise hat sie auch Äußerlich nichts mit ihren Brüdern zu tun, wäre ja auch blöd, wenn man das selbe Gesicht wie die männliche Geschwister hat. Von ihrer Mutter hat sie wohl die Gesichtsform, wobei die Harre ganz eindeutig von ihrem Vater abstammen. Wie ihre Brüder hat sie die exakt selbe Haarfarbe und der gleiche, so familientypische, Scheitel ist auch vererbt worden. – da muss wohl ein dominantes Gen dabei gewesen sein, anders ist das wohl nicht möglich.

It’s okay to copy someone, to be influenced by a great master, so long as you say it

Okay, wir hören ja schon mit den Vergleichen auf😇 Diese Self-Publishing-Autorin war wenigstens einbisschen kreativer als ihre Vorgänger. Sie wusste wahrscheinlich, dass schon eine ähnliche Fassung des Covers existiert und dachte bei sich, wenn sie das Gesicht der Frau austauschen würde, wäre es nicht so auffälig. – doch nicht mit uns! Auch dieser kleine Schwindel flog leider mit den zwei Bücherverrückten Mädels hier auf. Durch die unverkennbare Haltung der Hände, die sich natürlich nicht verändert hat, und den Umhang, der noch immer die selbe Farbe und Gesichtsform hat, war uns schnell klar, dass es sich wohl um das selbe Mädchen handeln muss. Bei der Autorin drücken wir jedoch beide Augen zu, da sie keinen Verlag und somit Coverdesigner zur Vefügung hatte und in diesem Fall darf man sich an einem anderen Cover, nennen wir es, orientieren.

Fazit

Never judge a book by its cover. You never know what the inside looks like until you open it up. It might be the one that changes everything about the way you feel.

Jaja, wenn wir nur unsere Bücher rein vom Inhalt aussuchen würden … leider können auch wir uns nicht von den Coverkäufern dieser Welt ausschließen. Doch seid einmal ehrlich, könnt ihr es? Es ist doch normal, zuerst auf das Äußerliche zu schauen, auch wenn wir gerne so tun, als würden wir es nicht. Doch innen drinnen wissen wir, dass es wahr ist. Deshalb ist es umso wichtiger, ein individuelles Cover auf den Markt zu bringen, einfach um den Leser anzusprechen. Es ist numal wichtig, da das Cover beim Kauf durchaus beeinflusst. Ob es das Innenleben des Buches wiederspiegelt, vielleicht gleich Fragen aufwirft oder möglicherweise schon die Grundstimmung des Werkes zu erkennen ist. Und wenn dann rauskommt, dass es ähnliche, oder fast identische Cover bereits gibt, ist dies klarerweise sehr entäuschend. Das geliebete Büchlein wird plötzlich zu einem „Massenprodukt“, die Gesichichte scheint plötzlich farblos und man versucht das andere Cover schnell zu vergessen, um sich einzureden, dass nur eines existiert.

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Ähnlich war es auch bei „Biss zum Sieg“ bei mir, Lilli. Als ich das Cover zu dem Buch gesehen habe, war ich zuerst sehr verwirrt, weil ich dachte, dass möglicherweise ein Fehler vorliegt und mir mein Kindel einfach ein falsches Cover zeigt. – das kann ja einmal vorkommen, oder? Doch nach längeren Recherche war schnell klar, dass es sich tatsächlich um das „richtige“ Cover handelte. Dadurch wurde das Buch für mich uninteressant, schade eigentlich, vielleicht ist es sogar gut, nur glaube ich nicht, dass ich es jemals erfahren werde…Auch „Belle et la magie“ hat deswegen einen etwas bitteren Beigeschmack für mich persönlich erhalten. Hatte jemand schon eine ähnliche Erfahrung und kann mir sagen, dass ich nicht verrückt bin?

Die erwähnten Bücher:

„The Deal“ von Elle Kennedy
„Forever in Love“ von Cora Carmack
„Belle et la magie“ von Valentina Fast
„Bis(s) zum Sieg“ von Fiona Winter
„Kein Prinz für Riley“ von Anna Katmore

Danke fürs Lesen!
Kathi und Lilli

[Books] Interview mit der lieben Julia Dippel – Autorin der Izara-Reihe

Hallihallo ihr Lieben!

Heute möchte ich euch ganz herzlich einladen, die liebe Julia Dippel – Autorin der „Izara-Reihe“ – etwas näher kennenzulernen. In unserem Interview haben wir sie über ihr Privatleben, das Schreiben ihrer Bücher und den dritten Band ausgequetscht. Wir haben ein sehr angenehmes und lustiges Gespräch mit der aufstrebenden Autorin geführt, weswegen wir euch dieses nun nicht mehr länger vorenthalten wollen.

Das Interview

Wie bist du zum Schreiben gekommen? War es immer schon dein größter Wunsch oder ist die Idee, Geschichten zu erzählen, erst im Laufe der Zeit gekommen?

Ich habe schon immer gerne Geschichten erzählt, war am Tagträumen und habe mir Dinge ausgedacht. Ich habe diese früher nur nie aufgeschrieben und bin dann ja auch eher in die Theater-Ecke – ich bin Ressigeurin – in dieses Geschichten erzählen gekommen und habe ganz viel in Bilder übersetzt. Das Schreiben ist eigentlich ein neues Medium für mich, das ich nach dem Abi angefangen habe, dann aber wieder sein habe lassen. Nun war es dann aber irgendwann so weit und ich habe das Schreiben lieben gelernt, weil man sich komplett frei von Vorgaben und Budgets ausleben kann. 

Lilli und ich diskutieren schon seit geraumer Zeit, wie man nun eigentlich den Titel deiner Romantasy-Reihe ausspricht. Lilli meint, dass man es „Isara“ – also mit einem s – betonen würde, während ich der Meinung bin, dass man „Izara“ spricht, so, wie man es eben auch schreibt. Für unseren Seelenfrieden wäre es toll, wenn wir das gleich zu Anfang klären könnten.

*Lacht* Man spricht es mit einem s aus, also „Isara“. Ich kann aber auch nicht sagen, was es im Original ist, da es aus dem Baskischen kommt und „Stern“ bedeutet. Ich dachte mir, dass das ganz gut passt und habe es genutzt. 

Mit „Izara – Das ewige Feuer“ und Band zwei „Stille Wasser“ hast du nun also schon zwei Romantasy-Geschichten beim Thienemann Verlag veröffentlicht und damit eine immer größer werdende Leserschaft um dich herum aufgebaut. Hat es seit der Veröffentlichung der beiden Bücher irgendwelche grundlegenden Veränderungen in deinem Leben gegeben?

Ja, ich habe sehr viel weniger Zeit. *Lacht* Ich bin ein Workaholic, das heißt, ich habe davor auch schon sehr viel Zeit in meine Theatergruppen investiert und hatte eigentlich nur Nachtsichten zum Schreiben übrig. Wenn man keinen Termindruck hat, funktioniert das auch wunderbar, aber jetzt, wo ich Abgabefristen einzuhalten habe, muss man sich schon ganz anders koodinieren. Zum Anderen halte ich natürlich viele Lesungen, beantworte viel Fanpost und signiere Bücher. Das ist eine Art von Anerkennung, die ich so noch nicht kenne, mit der ich auch schwer umgehen kann, allerdings ist sie wirklich ganz, ganz toll. 

Dann kommen wir einmal zu einer interessanten Frage. Möchtest du deinen Lesern etwas über dich verraten, das sie bis jetzt noch nicht über dich wissen? 

Ich bin ein grundsätzlicher Tier- und Haustierfan, allerdings wohnen ich und mein Freund sehr beengt, weswegen es ganz schwierig ist, da guten Gewissens ein Tier zu halten. Ich würde sehr, sehr gerne einen Hund haben … irgendwann einmal vielleicht, wenn ich mehr Zeit habe.

Ich baue meine Burger, bevor ich sie esse, immer zuerst auseinander und dann wieder zusammen. Ich muss irgendwie wissen, was da drauf ist und schichte und sortiere es auch ganz gerne neu. Eigentlich bin ich kein ordentlicher Mensch, aber das muss ich mir vorher schon immer anschauen.

Ich habe einen ä-Tick. Ich unterrichte Theater und bin Regisseurin, deswegen ist mir Sprecherziehung auch recht wichtig. Es gibt ganz viele Leute, die das ä nicht richtig aussprechen. Es heißt zum Beispiel Mädchen (gesprochen Mädchen) und nicht Mädchen (gesprochen Medchen). Im Österreichischen und Dialekt ist das natürlich anders, aber wenn man es aus dem Hochdeutschen betrachtet, macht es Unterschiede. Es ist etwas Anderes, wenn man von den Häfen oder den Hefen spricht. Das hat mir tatsächlich auch schon mein Theater Lehrer beigebracht und danach habe ich einige Momente gehabt, in denen mir diese speziellen Wörter aufgefallen sind.

Wenn ich mit einem ganz lieben Freund von mir über Lucian rede, spricht er ihn immer Lutschian aus. Nachdem dieser aber auch Korrektur liest und beim Entstehen der Kapitel auch beteiligt ist, rede ich mit ihm wirklich viel über den Lutschian und ich habe echt Angst, dass mir das in irgendeiner Lesung einmal rausrutscht … bisschen unsexy. *Lacht*

Beschäftigen wir uns nun also speziell mit deinen zwei atemberaubenden Büchern. Wie ist es gekommen, dass diese beim Thienemann Verlag erschienen sind und hat es Schwierigkeiten bei der Verlagssuche gegeben?

Ich hatte den ersten Band fertig geschrieben und habe ein paar Leute gefragt, ob sie mir Feedback dazu geben möchten. Ich kannte über ein paar Ecken einige Leute und so ist es gekommen, dass auch eine Lektorin Ari und Lucian verfallen ist. Die und das ganze Verlagsteam fand sie einfach so nett, dass es danach eigentlich gar keine Frage mehr war. Ich muss echt sagen, dass ich da sehr viel Glück hatte und damit sehr zufrieden bin. 

Wann und in welcher Situation kam dir die Idee zu „Izara“ beziehungsweise gibt es hinter der Entstehung der Buchreihe eine Geschichte, die du mit uns teilen möchtest?

Ich habe nach dem Abi angefangen, ein Buch zu schreiben beziehungsweise eine Reihe. Es war total riesig konzipiert und ich habe alles parallel geschrieben, weil ich mal da und dort ein Stückchen toll fand. Deswegen hatte ich unglaublich viel Material, aber nichts ist wirklich fertig lesbar, weil immer etwas dazwischen fehlt. Einige meiner besten Freunde haben davon gewusst und haben mich öfter danach gefragt, ob sie nun endlich etwas lesen könnten. Irgendwann wollte ich dann aber etwas Neues schreiben und da war ich gerade auf einer Theaterfahrt und meine Schüler haben mir dazu geraten, das unbedingt weiterzuverfolgen und so ist Izara entstanden. Es war von Anfang an klar, dass es um unsterbliche Wesen gehen muss und ich wollte nichts, das es schon gibt. 

Wie erging es dir beim Schreiben von „Izara“ beziehungsweise geht es dir immer noch? Ist es verwirrend, einen Plot mit so vielen verschieden handelnden Figuren zu ergründen und hat es lange gedauert, ein Konzept anzufertigen oder hast du einfach begonnen, darauf los zu schreiben.

Ich habe tatsächlich begonnen, darauf los zu schreiben. Das wird, je später es im Buch wird, immer komplizierter und deswegen plotte ich mittlerweile auch, was ich anfangs nicht gemacht habe. Ich habe einige Stationen festgelegt und weiß, worauf es im Endeffekt hinauslaufen soll. Ich brauche eben diese Ankerpunkte, auch wenn ich nichts exakt plane. Die Figuren haben eben wirklich ihr Eigenleben. Wenn sie irgendetwas nicht machen wollen, so nicht handeln würden, geht es so nicht weiter, und dann muss ich das Kapitel nochmals auffalten.

Erzähle uns einmal genauer etwas zu deinen Charakteren, speziell natürlich zu Lucian und Ari. Sind dir die Figuren, also zum Beispiel der anfangs abweisende Lucian, der einem aber unglaublich schnell ans Herz wächst, so gelungen, wie du sie dir vorgestellt hast?

JA. Also sie sind auf jeden Fall so gelungen, wie ich sie mir vorgestellt habe und ich bin auch sehr, sehr glücklich darüber. Ich muss manchmal vorsichtig sein, weil ich gefährdet bin, Dinge aus den Augen zu verlieren. Manchmal ist eine Situation so frustrierend, dass ich die Ari am liebsten Stunden darüber meckern lassen würde und dann habe ich meine zwei Mitleser, die mir sagen, wenn Ari zu negativ wird. Bei Belle ist es auch ganz schlimm, ich habe eine extra Belle-Beauftragte, die dafür da ist, dass dieser nicht zu soft wird und nicht nur der nette Onkel ist, sondern auch andere Seiten zeigt. Wenn er aber da ist, dann schreibt sich die Story für mich viel lockerer, deswegen mag ich ihn auch richtig gerne.

Nun eine Frage, die dein Herz wahrscheinlich etwas höher schlagen lassen wird. Wie war es dann, sein eigenes Buch das erste Mal in einer Buchhandlung stehen zu sehen und die ersten Leserstimmen zu erfahren, einfach zu wissen, dass es da draußen viele Leute gibt, die das eigene Werk lieben oder wie in unserem Fall sogar als absolutes Jahreshighlight heranziehen?

Ja, mein Herz schlägt höher. Die Reihenfolge war bei mir aber tatsächlich anders. Dadurch, dass das Buch bei Loomlight veröffentlich worden ist, ist es ja zuerst nicht in die Buchläden gekommen, sondern als E-Book erschienen. So war Loomlight auch immer konzipiert, zuerst als E-Book und dann als Print on Demand. Deswegen habe ich zuerst die Leserstimmen beobachtet und da war ich wahnsinnig aufgeregt, habe täglich nachgeschaut, ob etwas Neues kam und es war dann natürlich unglaublich und persönlich – ich meine, die Geschichte kommt aus meinem Kopf heraus -, so ein schönes Feedback zu erfahren. Bis das Buch dann in die Läden gekommen ist, hat es etwas gedauert, weil es sich nicht in der Verlagsvorschau von Thienemann-Esslinger befindet und die einzelnen Buchläden mein Buch aktiv bestellen mussten. Das erste Mal, als ich es tatsächlich dort stehen habe sehen, war bei einer Signierstunde und ich war wirklich richtig aufgeregt und überfordert.

Abschließend möchten wir dich noch fragen, ob du uns schon etwas zu dem dritten Band von „Izara“ erzählen kannst? Wann wird dieser voraussichtlich erscheinen und möchtest du uns einige Kleinigkeiten verraten, die auf uns zukommen werden?

Voraussichtlich wird der dritte Teil dieses Jahr im November erscheinen. (Freude unsererseits) Ich habe bis dahin auch noch einiges zu tun und werde mich beeilen, aber dadurch, dass es zuerst wieder als E-Book erscheint, fallen eben diese langen Produktionszeiten weg. Bis Print on Demand dauert es dann leider wieder zwei bis drei Wochen, aber ich hoffe, dass es dann vor Weihnachten schon als Taschenbuch erhältlich ist, deswegen schreibe ich gerade auch sehr schnell (; 

Habt ihr denn das Cover des neuen Teiles schon gesehen? Die Haare von Ari gehen in der Ecke in das neue Cover über. Bei der Suche der Buchvorderseite habe ich tatsächlich etwas gebangt, weil es doch sehr gefährlich war, jemanden auszusuchen, der den Lucian darstellen soll und den allgemeinen Geschmack trifft. Müsste ich mir meinen Lucian selber basteln, würde er wahrscheinlich auch anders aussehen, aber ich finde die Intensität von dem Blick gut.

Was wollt ihr denn über den dritten Band wissen? Etwas über die Charaktere? Also, Ari zieht … ich verrate es jetzt einfach … zieht bei Belle ein. (Dam, dam, dam) Also sie will aus dem Lyceum weg, weil sie das alles nicht gut verkraftet und zieht deswegen bei Belle ein. Also, es ist alles etwas komplizierter, sie sagt nicht einfach „Ja, klar“, aber das Fazit ist, dass sie zu Belle nach Malta zieht. Es geht also raus aus der Schule und die Handlung verschiebt sich ganz woanders hin. Ich war einmal auf der Mittelmeerinsel und fand es dort ganz faszinierend, deswegen Malta. 

Insgesamt sind die Bücher außerdem als Vierteiler geplant. Dann bedanke ich mich recht herzlich für das Interview, es hat sehr viel Spaß gemacht, mit euch zu plaudern.

Fazit

Habt ihr Julias Bücher noch nicht gelesen?! Dann kann ich euch diese wirklich nur ans Herz legen, die Autorin ist super sympathisch und schreibt nicht aus kommerziellen Gründen sondern aus Herzblut. Das liest man auch in ihren unglaublich komplexen und weitreichenden Fantasy-Geschichten, die euch das Herz höher schlagen lassen werden. Lilli und ich sind jedenfalls begeistert! Auch das LoomLight-Team hat uns sehr lieb empfangen, wir hoffen auf mehr Interviews in naher Zukunft!

Unsere Rezi zu Teil 1
Unsere Rezi zu Teil 
Teil 3 erscheint im November!!!